Zalando Aktie: Vertrauensschwund?

Zalando hat einen entscheidenden Schritt in seiner Expansionsstrategie vollzogen, indem der Berliner Online-Modehändler über 90 Prozent des Aktienkapitals von About You Holding SE durch ein öffentliches Übernahmeangebot gesichert hat. Die strategische Akquisition, die mit etwa 1,2 Milliarden Euro bewertet wird, soll vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen im Sommer 2025 abgeschlossen werden. Nach diesem Erfolg beabsichtigt Zalando, einen Squeeze-out der verbleibenden Minderheitsaktionäre durchzuführen, entweder durch eine Verschmelzung mit About You oder durch Erreichen einer 95-prozentigen Eigentümerschaft. Die Minderheitsaktionäre würden eine angemessene Barabfindung erhalten, deren genauer Betrag später festgelegt wird. Die endgültigen Ergebnisse des Übernahmeangebots werden am 11. März 2025 veröffentlicht. Parallel dazu veröffentlichte Zalando seine Prognose für 2025 und projiziert ein Umsatzwachstum zwischen 4 und 9 Prozent sowie ein bereinigtes Ergebnisziel von 530-590 Millionen Euro – Zahlen, die die Auswirkungen der About You-Übernahme noch nicht berücksichtigen.

Anleger reagieren verhalten auf Übernahmepläne

Die Börse reagierte mit erheblicher Volatilität auf Zalandos Ankündigungen. Obwohl die Aktie zunächst im frühen Handel um 3,5 Prozent zulegte, drehte der Kurs später ins Negative und schloss mit einem Verlust von mehr als 5 Prozent bei 32,72 Euro. Dies reduzierte die Jahresgewinne der Aktie auf etwa 1 Prozent, was deutlich unter der Entwicklung des DAX-Index liegt, der im gleichen Zeitraum um 16,5 Prozent zulegte. Marktbeobachter führten die negative Reaktion hauptsächlich auf Bedenken hinsichtlich der Free-Cashflow-Entwicklung zurück, die hinter den Erwartungen zurückblieb, während auch der Mittelwert der bereinigten Gewinnprognose unter den Konsensschätzungen der Analysten lag. Im XETRA-Handel fiel das Papier am Freitagnachmittag um weitere 0,5 Prozent auf 32,95 Euro. Trotz des jüngsten Rücksetzers liegt Zalandos Marktkapitalisierung bei rund 9 Milliarden Euro – etwa 80 Prozent höher als im Vorjahr, aber deutlich unter dem Höchststand vom Sommer 2021, als die Aktien über 100 Euro notierten. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten beläuft sich derzeit auf 38,55 Euro, was ein potenzielles Aufwärtspotenzial von über 21 Prozent signalisiert.

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