Kurz zusammengefasst:
  • Fed-Chef Powell dämpft Zinssenkungserwartungen
  • US-Konsumwachstum erreicht 4,2 Prozent
  • Handelsspannungen mit Brasilien verschärfen sich
  • Dollar zeigt sich gegenüber Hauptwährungen volatil

Die Weltwirtschaft steht Anfang 2025 vor turbulenten Zeiten, während die US-Notenbank Fed ihre Zinspolitik neu justiert und Donald Trumps handelspolitische Drohungen die Märkte verunsichern. Nach der jüngsten Fed-Sitzung dämpfte Notenbankchef Powell die Erwartungen an schnelle Zinssenkungen und betonte mehrfach, die Fed sei „nicht in Eile“ ihre Geldpolitik zu lockern. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer überraschend robusten US-Wirtschaft.

Starke US-Verbrauchernachfrage verzögert Zinswende

Das US-Wirtschaftswachstum zeigte sich im vierten Quartal 2024 mit 2,3% zwar moderater als zuvor, wurde aber von einem kräftigen Konsumwachstum von 4,2% getragen – dem stärksten Anstieg seit fast zwei Jahren. Besonders die Nachfrage nach langlebigen Konsumgütern zog deutlich an, teilweise getrieben von vorgezogenen Käufen angesichts drohender Importzölle. Die Arbeitsmarktdaten bleiben robust, wie der jüngste Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf 207.000 zeigt.

Handelspolitische Spannungen nehmen zu

Die Trump-Administration plant weitreichende Handelsbeschränkungen, die bereits jetzt das Konsumverhalten beeinflussen. Besonders im Fokus stehen dabei große Handelspartner wie Brasilien. Der brasilianische Präsident Lula kündigte bereits Vergeltungsmaßnahmen an, sollten US-Zölle eingeführt werden. Dies könnte den bilateralen Handel in wichtigen Bereichen wie Öl, Stahl und Agrarprodukte belasten.

Märkte zwischen Zinshoffnung und Handelsssorgen

Morgan Stanley hält trotz der zurückhaltenden Fed-Kommunikation an seiner Prognose einer ersten Zinssenkung im März fest, sieht aber höhere Hürden als zuvor. Die Marktteilnehmer haben ihre Erwartungen bereits angepasst – die Wahrscheinlichkeit für eine März-Senkung wird nur noch bei 18% gesehen. Die Unsicherheit über die künftige Handelspolitik und deren inflationäre Effekte erschwert dabei die geldpolitische Planung.

Globale Auswirkungen

Die handelspolitischen Spannungen und die Ungewissheit über den US-Zinskurs belasten auch internationale Märkte. Der US-Dollar zeigt sich volatil, während Morgan Stanley weiterhin eine Schwäche gegenüber Euro, Yen und Britischem Pfund erwartet. Die geplanten Zölle und verschärften Einwanderungskontrollen könnten zudem die Inflationsbekämpfung erschweren.

Ausblick bleibt unsicher

Für den weiteren Jahresverlauf 2025 erwarten Ökonomen eine heikle Balance zwischen Wachstum und Preisstabilität. Die Kombination aus restriktiver Geldpolitik und protektionistischen Handelspolitiken könnte die Wirtschaftsaktivität in der zweiten Jahreshälfte deutlich bremsen. Gleichzeitig bleiben die Inflationsrisiken durch mögliche Zölle und Lieferkettenprobleme erhöht. Die Fed steht damit vor der schwierigen Aufgabe, ihre Geldpolitik an diese komplexe Gemengelage anzupassen.