US-Wirtschaftsaktivität sinkt auf 17-Monatstief durch Trump-Politik
Der US-Einkaufsmanagerindex fällt auf ein 17-Monatstief, während Trumps Handelspolitik und steigende Kosten die Wirtschaftsaktivität deutlich belasten
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- Dienstleistungssektor rutscht unter Wachstumsgrenze
- Immobilienverkäufe brechen um 4,9% ein
- Ford kürzt Aktienboni für Manager
- Neue Handelszölle treiben Unternehmenskosten
Die US-Wirtschaft zeigt deutliche Anzeichen einer Abschwächung, während politische Unsicherheit und neue Handelshürden das Geschäftsklima belasten. Der S&P Global Einkaufsmanagerindex fiel im Februar auf den niedrigsten Stand seit 17 Monaten und nähert sich mit 50,4 Punkten gefährlich der Stagnationsgrenze von 50 Zählern.
Dienstleistungssektor unter Druck
Besonders der wichtige Dienstleistungssektor verzeichnet einen spürbaren Einbruch. Der entsprechende Teil-Index rutschte mit 49,7 Punkten erstmals seit Januar 2023 in den kontraktiven Bereich. Unternehmen berichten von wachsender Verunsicherung durch die Politik der Trump-Administration, insbesondere mit Blick auf Ausgabenkürzungen der Regierung und neue Handelszölle.
Inflation und Zinssorgen belasten Immobilienmarkt
Die anhaltend hohe Inflation macht auch dem US-Immobilienmarkt zu schaffen. Der Verkauf bestehender Häuser brach im Januar überraschend stark um 4,9% auf eine annualisierte Rate von 4,08 Millionen Einheiten ein. Trotz mehrerer Zinssenkungen der Federal Reserve seit September bewegen sich die Hypothekenzinsen weiterhin auf erhöhtem Niveau um 6,85%.
Unternehmen kämpfen mit steigenden Kosten
Die von Trump verhängten Importzölle – aktuell 10% auf chinesische Waren und ab März neue Abgaben auf Stahl, Aluminium sowie Importe aus Mexiko und Kanada – treiben die Inputkosten der Unternehmen nach oben. Besonders Industrieunternehmen berichten von deutlichen Preisanstiegen bei Vorprodukten, die sie zunehmend an ihre Kunden weitergeben müssen.
Personalabbau und Bonuskürzungen
Die wirtschaftliche Unsicherheit schlägt sich auch in der Personalpolitik der Unternehmen nieder. Der Autobauer Ford streicht für rund die Hälfte seiner 3.300 mittleren Manager weltweit die Aktienboni – ein deutliches Signal für den wachsenden Kostendruck. CEO Jim Farley begründet dies mit der Notwendigkeit einer leistungsorientierten Unternehmenskultur, nachdem die Ford-Aktie im vergangenen Jahr etwa 23% an Wert verloren hat.
Ausblick bleibt gedämpft
Die Kombination aus politischer Unsicherheit, steigenden Kosten und nachlassender Nachfrage trübt die Geschäftserwartungen deutlich ein. Ökonomen warnen vor den inflationären Effekten der Trump’schen Handelspolitik. Die Federal Reserve sieht sich in einem schwierigen Spagat zwischen Inflationsbekämpfung und Wachstumsstützung. Die meisten Analysten erwarten für 2025 maximal eine weitere Zinssenkung, was die erhoffte wirtschaftliche Erholung zusätzlich erschweren könnte.
Die nächsten Monate werden zeigen, wie Unternehmen und Verbraucher mit diesem herausfordernden Umfeld umgehen. Besonders die Entwicklung der Inflation und die Umsetzung weiterer handelspolitischer Maßnahmen dürften dabei entscheidende Faktoren sein.