US-Konjunktursorgen wachsen: Verbrauchervertrauen bricht dramatisch ein
Das US-Verbrauchervertrauen verzeichnet den stärksten Einbruch seit 2021. Steigende Inflation, handelspolitische Spannungen und globale Schuldenlast belasten die Märkte.

- Verbrauchervertrauen sinkt auf 98,3 Punkte
- Inflationserwartungen steigen auf 6 Prozent
- Globale Verschuldung erreicht 318 Billionen Dollar
- Politische Spannungen beeinflussen Finanzmarktentwicklung
Die US-Wirtschaft zeigt zunehmend Anzeichen von Schwäche, während die Unsicherheit über die Politik der Trump-Administration wächst. Das Verbrauchervertrauen verzeichnete im Februar den stärksten Einbruch seit dreieinhalb Jahren, was Ökonomen als deutliches Warnsignal für die weitere Konjunkturentwicklung werten. Der vielbeachtete Index des Conference Board fiel um 7 Punkte auf 98,3 Zähler – der niedrigste Stand seit Juni 2024.
Inflation und Handelspolitik belasten Verbraucher
Besonders besorgniserregend ist der sprunghafte Anstieg der Inflationserwartungen auf 6 Prozent – den höchsten Wert seit Mai 2023. Die geplanten Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada, die kommende Woche in Kraft treten sollen, sowie weitere handelspolitische Maßnahmen der Trump-Administration schüren Ängste vor steigenden Preisen. Auch die beispiellosen Massenentlassungen im öffentlichen Dienst durch Elon Musks neu geschaffenes Department of Government Efficiency (DOGE) verunsichern die Verbraucher zusehends.
Märkte reagieren nervös
Die Finanzmärkte spiegeln die wachsende Skepsis wider. Der S&P 500 verlor 0,73 Prozent, während die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen auf ein 2,5-Monats-Tief fielen. Der Dollar schwächelte gegenüber einem Währungskorb um ein halbes Prozent. Besonders die geplanten Beschränkungen chinesischer Investitionen in strategische US-Sektoren wie Halbleiter, KI und Luft- und Raumfahrt sorgten für zusätzliche Nervosität.
Politische Spannungen verschärfen sich
Die wirtschaftlichen Turbulenzen werden von wachsenden politischen Spannungen begleitet. Im republikanisch kontrollierten Repräsentantenhaus zeichnet sich ein harter Kampf um Trumps 4,5-Billionen-Dollar-Steuersenkungs- und Grenzschutzagenda ab. Gleichzeitig warnt US-Finanzminister Scott Bessent vor einer „brüchigen“ US-Wirtschaft trotz oberflächlich solider Kennzahlen.
Globale Schuldenlast erreicht Rekordniveau
In diesem angespannten Umfeld erreichte die globale Verschuldung mit 318 Billionen Dollar einen neuen Höchststand. Das Institute of International Finance warnt vor sogenannten „Bond Vigilantes“, die Regierungen für anhaltend hohe Haushaltsdefizite abstrafen könnten. Besonders Schwellenländer, die etwa 65 Prozent des globalen Schuldenwachstums ausmachen, stehen vor der Herausforderung, in diesem Jahr Schulden in Höhe von 8,2 Billionen Dollar zu refinanzieren.
Ausblick bleibt unsicher
Die US-Notenbank Fed steht vor einem schwierigen Balanceakt. Während die Märkte für 2025 Zinssenkungen von etwa 50 Basispunkten einpreisen, erschweren steigende Inflationsrisiken und politische Unwägbarkeiten die geldpolitische Steuerung. Die kommenden Wochen dürften zeigen, ob die US-Wirtschaft robust genug ist, um die vielfältigen Herausforderungen zu meistern.