Kurz zusammengefasst:
  • Standortwechsel als Reaktion auf Regulierungsdruck
  • Kernkapitalquote-Erhöhung gefährdet Wettbewerbsfähigkeit
  • Sergio Ermotti deutet Konsequenzen an
  • Aktie reagiert mit Kursrückgang

Die UBS prüft laut aktuellen Berichten ernsthaft eine Verlegung ihres Hauptsitzes ins Ausland – ein Schritt, der die Schweizer Finanzlandschaft grundlegend verändern könnte. Hintergrund sind drohende strengere Kapitalanforderungen durch die eidgenössischen Regulierungsbehörden, welche die Bank als erhebliche Belastung für ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit betrachtet. Interne Berechnungen der UBS zeigen, dass eine Erhöhung der Kernkapitalquote von aktuell rund 14 Prozent auf etwa 20 Prozent notwendig werden könnte. Diese massive Aufstockung des Eigenkapitals um schätzungsweise 25 Milliarden Franken würde die Rentabilität der Bank deutlich beeinträchtigen. Als Reaktion auf diese Entwicklung verstärkt die UBS ihre Lobbying-Bemühungen bei den Schweizer Behörden, wobei selbst ein Vorschlag der Finanzaufsicht Finma für eine schrittweise Umsetzung der Änderungen von der Bank mit wenig Begeisterung aufgenommen wurde. Die Aktie des Bankhauses reagierte prompt auf die Nachrichten und notierte im Handelsverlauf an der SIX zeitweise 0,89 Prozent tiefer bei 28,74 Franken.

Spannungsfeld zwischen Regulierung und Wirtschaftlichkeit

Der mögliche Weggang der größten Schweizer Bank wird als Konsequenz der Übernahme der kriselnden Credit Suisse gesehen. Kritiker argumentieren, die Regierung wolle die UBS nun ausgerechnet für jene Hilfsaktion bestrafen, mit der sie zur Stabilisierung des Schweizer Finanzsystems beigetragen hat. Konzernchef Sergio Ermotti hatte bereits im Januar in einem Interview angedeutet, dass die Bank ihre Argumente „bis zur letzten Minute“ vorbringen werde – eine kaum verhüllte Drohung mit Konsequenzen. Zu möglichen alternativen Standorten für den Hauptsitz äußerten sich Unternehmensvertreter bislang nicht konkret. Beobachter sehen in dieser Entwicklung ein klassisches Dilemma zwischen notwendiger Finanzmarktstabilität und wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit. Die Schweizer Behörden stehen nun vor der schwierigen Aufgabe, ein Gleichgewicht zu finden, das einerseits ein stabiles Finanzsystem garantiert, andererseits aber nicht zum Verlust eines der wichtigsten Wirtschaftsakteure des Landes führt. Für Anleger bleibt die Situation vorerst ungewiss, was sich in der aktuellen Kursentwicklung widerspiegelt.

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