Twilio Aktie: Das Grillen kam zu früh

Der Cloud-Kommunikationsanbieter enttäuscht mit Umsatz unter Prognosen und gedämpftem Ausblick, reagiert mit Personalabbau und verstärkten Aktienrückkäufen.

Kurz zusammengefasst:
  • Aktie fällt um 5,79% auf 76,35 Euro
  • Umsatzsteigerung unter Markterwartungen
  • Umstrukturierung mit 400 Stellenstreichungen geplant
  • KI-Funktionen sollen Wettbewerbsfähigkeit stärken

Twilio musste am Freitag einen erheblichen Kurseinbruch von 5,79 Prozent hinnehmen und schloss bei 76,35 Euro. Diese negative Entwicklung reiht sich in einen besorgniserregenden Trend ein, der sich über die vergangenen Wochen manifestiert hat – innerhalb des letzten Monats summieren sich die Verluste bereits auf 29,41 Prozent.

Der Cloud-Kommunikationsdienstleister veröffentlichte am Donnerstagabend nach Börsenschluss seine Quartalsergebnisse, die deutlich hinter den Analystenerwartungen zurückblieben. Der Umsatz stieg zwar um 3,2 Prozent auf 1,14 Milliarden US-Dollar, verfehlte jedoch die Prognosen, die im Durchschnitt bei 1,18 Milliarden US-Dollar lagen. Beim bereinigten Gewinn pro Aktie konnte Twilio 0,71 US-Dollar verbuchen – auch hier hatten Marktbeobachter mit 0,78 US-Dollar mehr erwartet.

Besonders negativ bewerteten Investoren den verhaltenen Ausblick für das laufende Quartal. Das Management prognostiziert einen Umsatz zwischen 1,12 und 1,13 Milliarden US-Dollar, was unter dem Konsens von 1,16 Milliarden US-Dollar liegt. Die operative Gewinnmarge soll zwischen 10,5 und 11,0 Prozent liegen, während Analysten durchschnittlich 11,8 Prozent erwartet hatten.

Wachstumsprobleme und Umstrukturierungsmaßnahmen

Der Aktienkurs befindet sich mittlerweile 46,45 Prozent unter seinem 52-Wochen-Hoch von 142,58 Euro, das Ende Januar erreicht wurde. Die Verlangsamung des Wachstums stellt für Twilio, das in der Vergangenheit durch zweistellige Wachstumsraten überzeugen konnte, eine bedeutende Herausforderung dar. CEO Jeff Lawson kündigte in der Telefonkonferenz mit Analysten weitere Kostensenkungsmaßnahmen an, um die Profitabilität zu stärken.

Diese Maßnahmen umfassen eine Reduzierung der Belegschaft um etwa 400 Mitarbeiter, was ungefähr 5 Prozent der weltweiten Belegschaft entspricht. Darüber hinaus plant das Unternehmen, mehrere kleinere Produkt-Initiativen einzustellen und Ressourcen auf die Kernprodukte zu konzentrieren. Die Umstrukturierungskosten werden voraussichtlich zwischen 40 und 50 Millionen US-Dollar betragen.

Der Vorstand genehmigte zudem ein erweitertes Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar, was eine Verdreifachung des bisherigen Volumens bedeutet. Diese Maßnahme könnte darauf abzielen, den Aktienkurs zu stabilisieren und das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen.

Wettbewerbsdruck und Technologische Herausforderungen

Als Reaktion auf den verstärkten Wettbewerbsdruck kündigte Twilio substantielle Investitionen in KI-gestützte Funktionen an. Das Unternehmen plant, seine Kommunikationsplattform mit erweiterten Analyse- und Automatisierungsfunktionen auszustatten, um Kunden mehr Mehrwert zu bieten und die Kundenbindung zu verbessern.

Die technischen Indikatoren deuten jedoch auf eine Überhitzung des Marktes hin. Der RSI-Wert (Relative-Stärke-Index) von 86,3 signalisiert, dass die Aktie derzeit stark überkauft ist. Zusammen mit der überdurchschnittlichen Volatilität von 61,35 Prozent könnte dies auf weitere Kursschwankungen in naher Zukunft hindeuten.

Trotz der aktuellen Herausforderungen liegt der Kurs noch immer 55,88 Prozent über dem 52-Wochen-Tief von 48,98 Euro aus dem Juni vergangenen Jahres. Dies unterstreicht die Achterbahnfahrt, die Twilio-Aktionäre in den letzten zwölf Monaten erlebt haben, in denen die Aktie trotz der jüngsten Rückschläge noch immer ein Plus von 37,57 Prozent verzeichnet.

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