Trumps Sparkurs und neue Zölle gefährden US-Wirtschaftswachstum
Radikale Kürzungen im Staatssektor und drohende Handelszölle belasten die US-Wirtschaft. Experten warnen vor deutlichem Wachstumsrückgang in der zweiten Jahreshälfte.
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- 10.000 Bundesbedienstete bereits entlassen
- 60 Prozent der Amerikaner besorgt über Sparmaßnahmen
- Wachstumsprognose fällt auf 1,5 Prozent
- Handelskonflikt mit Kanada verschärft Risiken
Die US-Wirtschaft steht vor bedeutenden Herausforderungen, da Präsident Trumps radikaler Sparkurs und drohende neue Handelszölle das Wachstum zu bremsen drohen. Der milliardenschwere Hedgefonds-Manager Steve Cohen prognostiziert für die zweite Jahreshälfte 2025 einen deutlichen Wirtschaftsabschwung von 2,5 auf 1,5 Prozent. Als Hauptgründe nennt er die von Elon Musk geleiteten drastischen Kürzungen im Staatssektor sowie die sich abzeichnende protektionistische Handelspolitik.
Massive Entlassungswelle im öffentlichen Dienst
Die von Trump und seinem Berater Musk vorangetriebenen Stellenstreichungen haben bereits über 10.000 Bundesbedienstete ihre Arbeitsplätze gekostet. Besonders betroffen sind das Bildungsministerium, das Gesundheitsministerium und die Zentren für Seuchenkontrolle. Im Pentagon wurden rund 50.000 zivile Mitarbeiter als potenziell entbehrlich identifiziert, wobei die tatsächliche Zahl der Entlassungen aufgrund nationaler Sicherheitserwägungen deutlich niedriger ausfallen dürfte.
Wachsende Kritik auch aus republikanischen Reihen
Die radikalen Kürzungen stoßen selbst in konservativen Hochburgen auf Widerstand. Bei Bürgerversammlungen in Georgia, Wisconsin und Ohio mussten sich republikanische Abgeordnete kritischen Fragen ihrer Wähler stellen. Eine Reuters/Ipsos-Umfrage zeigt, dass fast 60 Prozent der Amerikaner besorgt sind, die Sparmaßnahmen könnten wichtige Bundesleistungen wie Sozialversicherung und Studienhilfen gefährden.
Handelskonflikt verschärft wirtschaftliche Risiken
Zusätzlich zum innenpolitischen Sparkurs plant Trump neue Handelszölle, die Experten als potenziellen Wachstumskiller einstufen. Die Bank of Canada warnt vor schwerwiegenden Folgen möglicher US-Zölle auf alle kanadischen Importe. Laut der kanadischen Zentralbank würde dies zu einem dauerhaft niedrigeren Wirtschaftsniveau führen und könnte das Wachstum in Nordamerika für 2025 und 2026 praktisch zum Erliegen bringen.
Märkte reagieren nervös
Die Unsicherheit spiegelt sich auch an den Finanzmärkten wider. Der US-Dollar zeigt sich volatil, während die Geschäftsaktivität laut S&P Global auf den niedrigsten Stand seit 17 Monaten gefallen ist. Die Futures-Märkte preisen für 2025 bereits Zinssenkungen der Federal Reserve im Umfang von 44 Basispunkten ein – ein deutliches Signal für die erwartete Wirtschaftsabschwächung.
Ausblick bleibt unsicher
Während das Weiße Haus die Sparmaßnahmen als notwendigen Kampf gegen „Verschwendung, Betrug und Missbrauch“ verteidigt, warnen Ökonomen vor den wirtschaftlichen Folgen. Die Kombination aus radikalen Kürzungen im öffentlichen Sektor und drohenden Handelskonflikten könnte die bislang robuste US-Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte 2025 deutlich ausbremsen. Besonders die möglichen Vergeltungsmaßnahmen der Handelspartner bereiten Experten Sorgen, da sie eine Abwärtsspirale im internationalen Handel befürchten.