Die globalen Finanzmärkte stehen vor einem turbulenten Jahr 2025, während US-Präsident Trump mit neuen Handelszöllen und der geplanten Einrichtung eines staatlichen Investmentfonds die Weltwirtschaft in Atem hält. Besonders der für den 18. Februar angekündigte Ölzoll von voraussichtlich 10% auf kanadische Importe sorgt für Unruhe an den Märkten.
Neue Zollpolitik trifft auf Widerstand
Die geplanten Ölzölle könnten weitreichende Folgen für den nordamerikanischen Energiemarkt haben. US-Raffinerien, die bisher stark von kanadischen Rohölimporten abhängig sind, bereiten sich bereits auf verschiedene Szenarien vor. „Unsere Teams entwickeln Strategien für alle denkbaren Szenarien“, erklärt Gary Simmons, Chief Operating Officer des zweitgrößten US-Raffineriebetreibers Valero. Experten warnen, dass die Zölle zu höheren Kraftstoffpreisen für US-Verbraucher führen könnten.
Sovereign Wealth Fund als neues Instrument
Parallel zu den Handelsbeschränkungen treibt Trump die Schaffung eines US-Staatsfonds voran, der mit einem anvisierten Volumen von bis zu 2 Billionen Dollar zu den größten weltweit gehören würde. Damit würde er den aktuellen Spitzenreiter, Norwegens Staatsfonds mit 1,74 Billionen Dollar, deutlich übertreffen. Finanzminister Bessent kündigte an, der Fonds solle durch die Monetarisierung staatlicher Vermögenswerte finanziert werden.
Globale Auswirkungen
Die amerikanischen Maßnahmen haben bereits jetzt internationale Auswirkungen. Während Australiens Finanzminister Chalmers sein Land für die Handelsspannungen „gut vorbereitet“ sieht, kämpft Brasilien mit den indirekten Folgen. Die dortige Regierung unter Präsident Lula sieht sich durch Streiks der Steuerbehörden und die unsichere globale Handelslage in ihren Haushaltsplänen gefährdet.
Märkte in Wartestellung
Die US-Notenbank Fed reagiert vorsichtig auf die sich abzeichnenden Veränderungen. Atlanta-Fed-Präsident Bostic warnt vor vorschnellen Zinssenkungen und betont die Notwendigkeit, die Auswirkungen der bisherigen Lockerungen abzuwarten. Die Sorge vor einer durch Handelskonflikte getriebenen Inflation ist dabei ein wichtiger Faktor.
Wirtschaftliche Folgen bereits spürbar
Erste Auswirkungen der unsicheren Lage zeigen sich bereits im US-Automobilmarkt. Tesla verzeichnete in Kalifornien einen Rückgang der Zulassungen um 12% im Jahr 2024, wobei neben hohen Zinsen auch die politischen Unwägbarkeiten eine Rolle spielten. Die mögliche Abschaffung der Steuergutschriften für Elektrofahrzeuge unter einer künftigen Trump-Regierung verschärft die Unsicherheit zusätzlich.
Ausblick
Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die neue amerikanische Handelspolitik auf die globalen Finanzströme auswirkt. Während einige Länder wie Australien sich gut gewappnet sehen, deuten die Reaktionen der Märkte und die vorsichtige Haltung der Zentralbanken auf eine Phase erhöhter Unsicherheit hin. Die Kombination aus Handelsbeschränkungen und der Schaffung eines massiven Staatsfonds könnte die globale Finanzarchitektur nachhaltig verändern.