Trumps neue Zölle erschüttern Weltmärkte und lösen globale Handelskrise aus
Weitreichende US-Strafzölle auf Waren im Wert von 1,3 Billionen Dollar erschüttern globale Finanzmärkte. Kanada, Mexiko und China kündigen Gegenmaßnahmen an.

- Massive Kursverluste an weltweiten Börsen
- Handelskonflikte mit wichtigsten US-Handelspartnern eskalieren
- Ökonomen warnen vor globaler Wirtschaftskrise
- Energiemärkte reagieren mit Preisanstiegen
Die globalen Finanzmärkte werden von einer schweren Erschütterung heimgesucht, nachdem US-Präsident Donald Trump weitreichende Strafzölle gegen die wichtigsten Handelspartner der USA verhängt hat. Die am Dienstag in Kraft tretenden Maßnahmen betreffen Waren im Wert von 1,3 Billionen Dollar und umfassen Zölle von 25 Prozent auf Importe aus Kanada und Mexiko sowie 10 Prozent auf chinesische Waren.
Dramatische Marktreaktionen
Die Ankündigung löste weltweit heftige Marktturbulenzen aus. Die Futures auf den S&P 500 deuten auf einen Kurseinbruch von 2 Prozent hin, während die europäischen Märkte mit einem noch stärkeren Rückgang von 2,4 Prozent konfrontiert sind. Besonders die asiatischen Börsen wurden hart getroffen, wo die Märkte in Japan, Australien und Taiwan deutliche Verluste verzeichneten. Der US-Dollar profitierte als sicherer Hafen von der Situation, während die Währungen der betroffenen Länder unter Druck gerieten.
Eskalation des Handelskonflikts
Die Reaktionen der betroffenen Länder fielen erwartungsgemäß scharf aus. Kanada und Mexiko kündigten umgehend Vergeltungsmaßnahmen an, während China eine Klage vor der WTO in Aussicht stellte. Besonders angespannt ist das Verhältnis zu Kanada, nachdem Trump das Nachbarland mit provokanten Äußerungen brüskierte und dessen Existenz als „lebensfähiges Land“ in Frage stellte. Die EU muss ebenfalls mit Strafzöllen rechnen, wie Trump am Wochenende bekräftigte.
Wirtschaftliche Auswirkungen
Ökonomen warnen vor schwerwiegenden Folgen für die Weltwirtschaft. Die Zölle betreffen fast die Hälfte aller US-Importe und könnten Kanada und Mexiko in eine Rezession stürzen. Auch für die USA selbst werden schmerzhafte Konsequenzen erwartet, darunter steigende Inflation und stagnierendes Wirtschaftswachstum. Besonders die Automobilindustrie, deren Lieferketten eng mit Kanada und Mexiko verflochten sind, steht vor massiven Herausforderungen.
Energiemärkte im Fokus
Der Handelskonflikt wirkt sich auch auf die Energiemärkte aus. Die Ölpreise stiegen um mehr als einen Dollar, während die Benzinfutures um 3 Prozent zulegten. Dies ist besonders brisant, da Kanada und Mexiko die wichtigsten Erdöllieferanten der USA sind. Trump verhängte hier allerdings nur einen reduzierten Zollsatz von 10 Prozent, nachdem Raffinerien und Bundesstaaten im Mittleren Westen Bedenken geäußert hatten.
Politische Dimension
Die Maßnahmen stoßen auch innenpolitisch auf Kritik. Führende Republikaner wie Mitch McConnell warnen vor steigenden Verbraucherpreisen. Eine aktuelle Reuters/Ipsos-Umfrage zeigt die gespaltene Haltung der Amerikaner: 54 Prozent lehnen neue Importzölle ab, während 43 Prozent sie unterstützen. Trump rechtfertigt die Maßnahmen mit nationaler Sicherheit, insbesondere im Hinblick auf Fentanyl-Schmuggel und illegale Einwanderung.
Ausblick
Analysten sehen noch Raum für Verhandlungen, besonders mit Kanada und China. Goldman Sachs geht von einem temporären Charakter der Zölle aus, auch wenn die Bedingungen für ihre Aufhebung bisher unklar bleiben. Die nächsten Tage werden zeigen, ob die diplomatischen Bemühungen Früchte tragen oder ob sich der Handelskonflikt weiter verschärft. Fest steht: Die globalen Märkte stehen vor einer Phase erhöhter Unsicherheit und Volatilität.