Trumps neue Zölle erschüttern Gig Economy und globale Handelsmärkte
Neue US-Zölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China belasten Gig-Economy-Unternehmen wie Uber und DoorDash. Experten erwarten steigende Inflation und Marktvolatilität.
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- Neue Zölle erhöhen Kerninflation um 0,7%
- Gig-Economy-Wachstum verlangsamt sich deutlich
- S&P 500 erwartet Gewinnrückgang
- China kündigt Gegenmaßnahmen an
Die jüngste handelspolitische Offensive des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump wirft ihre Schatten auf die globalen Märkte voraus. Mit der Unterzeichnung einer Durchführungsverordnung für neue Zölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China hat Trump am Wochenende eine weitreichende Entwicklung in Gang gesetzt, die besonders die Gig Economy vor große Herausforderungen stellt.
Zölle als Inflationstreiber
Die ab Dienstag geltenden Zölle von 25% auf kanadische und mexikanische sowie 10% auf chinesische Waren dürften nach Einschätzung von Goldman Sachs die Kerninflation um 0,7% erhöhen. Dies stellt insbesondere die Geschäftsmodelle von Gig-Economy-Unternehmen wie Uber und DoorDash vor neue Herausforderungen, die ohnehin mit steigenden operativen Kosten kämpfen.
Gig Economy unter Druck
Analysten von Moffett Nathanson erwarten für 2025 bereits eine Verlangsamung des Wachstums im US-Fahrdienstsektor auf einstellige Raten. Die durchschnittlichen Preise liegen bereits 40% über dem Niveau von 2019. Die neuen Handelshürden könnten diese Situation weiter verschärfen.
Arbeitsmarkteffekte
Besonders brisant ist die Situation im Arbeitsmarkt der Gig Economy. Die bisher relativ entspannte Verfügbarkeit von Kurieren und Fahrern, die teilweise auf liberalere Einwanderungspolitik zurückging, könnte durch verschärfte Handels- und Immigrationsregeln unter Druck geraten. Uber und DoorDash haben bereits mit verstärkten Identitätsprüfungen reagiert.
Globale Marktreaktionen
Die Finanzmärkte reagieren nervös auf die handelspolitische Verschärfung. Barclays-Strategen rechnen mit einem möglichen Gewinnrückgang von 2,8% bei S&P 500-Unternehmen. Besonders besorgniserregend ist die Klausel, die Trump ermächtigt, die Zölle bei Vergeltungsmaßnahmen der betroffenen Länder weiter zu erhöhen.
Chinesische Perspektive
Peking hat bereits Gegenmaßnahmen angekündigt und will die Zölle vor der Welthandelsorganisation anfechten. Gleichzeitig zeigt sich die chinesische Führung verhandlungsbereit und vermeidet bisher eine direkte Eskalation. Dies könnte auf eine strategische Neuausrichtung in den sino-amerikanischen Handelsbeziehungen hindeuten.
Ausblick
Experten erwarten für Montag deutliche Marktreaktionen. Die Kombination aus hohen Bewertungen, inflationären Effekten der Zölle und möglichen Änderungen in der Fed-Politik könnte nach Einschätzung von Cetera Financial Group zu Kursverlusten führen. Evercore ISI-Strategen rechnen kurzfristig mit Schwankungen des S&P 500 von 3-5% in beide Richtungen.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Marktteilnehmer die Zölle als Verhandlungstaktik oder als dauerhafte Neuausrichtung der US-Handelspolitik interpretieren. Für die Gig Economy könnte dies eine entscheidende Phase werden, in der sich die Nachhaltigkeit ihrer Geschäftsmodelle unter verschärften wirtschaftlichen Bedingungen beweisen muss.