Trumps neue Zölle bedrohen globale Märkte und Inflationsaussichten
Neue US-Handelszölle verunsichern Finanzmärkte: 25-prozentige Stahl- und Aluminiumzölle belasten Währungen und verzögern mögliche Zinssenkungen. Inflationsrisiken steigen.

- US-Dollar gewinnt, andere Währungen schwächeln
- Containerimporte erreichen Rekordwerte durch Vorzieheffekte
- Banken profitieren als sicherer Hafen
- Märkte erwarten erhöhte Volatilität
Die globalen Finanzmärkte stehen vor einer Phase erhöhter Unsicherheit, nachdem US-Präsident Trump weitreichende neue Handelsbeschränkungen angekündigt hat. Die geplante Einführung von 25-prozentigen Zöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte sowie die Ankündigung reziproker Tarife gegenüber Handelspartnern schürt Sorgen vor einer neuen Ära des Protektionismus.
Märkte unter Druck
Die unmittelbaren Auswirkungen zeigen sich bereits an den Devisenmärkten. Der US-Dollar verzeichnete deutliche Zugewinne, während besonders betroffene Währungen wie der kanadische Dollar und der japanische Yen unter Druck gerieten. Auch der Euro und das britische Pfund mussten Verluste hinnehmen, da die EU und Großbritannien zu den wichtigsten Stahlexporteuren in die USA gehören.
Inflationsrisiken steigen
Die Zollpläne werfen auch einen Schatten auf die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen. Ökonomen von Morgan Stanley haben bereits ihre Prognose für März zurückgezogen und erwarten nun nur noch eine einzige Zinssenkung im Juni. Die Sorge: Die neuen Handelsbeschränkungen könnten die Inflation wieder anheizen. Aktuelle Umfragen der New Yorker Fed zeigen zwar noch stabile Inflationserwartungen von 3% für die kommenden Jahre, doch diese Daten stammen aus der Zeit vor den jüngsten handelspolitischen Ankündigungen.
Globale Lieferketten betroffen
Besonders deutlich zeigt sich die Nervosität im Containerhandel. Die US-Importe erreichten im Januar mit 2,49 Millionen TEUs einen neuen Rekordwert, wobei die Einfuhren aus China um 10,2% zulegten. Experten führen dies auf Vorzieheffekte zurück, da viele Importeure neue Handelsbeschränkungen antizipieren.
Banken und Rohstoffe im Fokus
Die Entwicklungen treffen die Märkte in einer Phase, in der sich Anleger verstärkt dem Bankensektor zugewandt haben. Die Commonwealth Bank of Australia beispielsweise profitierte zuletzt von ihrer Rolle als „sicherer Hafen“ und konnte seit November 2023 einen Kursanstieg von 70% verzeichnen. Allerdings warnen Analysten vor überzogenen Bewertungen, gerade angesichts der sich verschärfenden handelspolitischen Risiken.
Ausblick bleibt unsicher
Die kommenden Wochen dürften von erhöhter Volatilität geprägt sein. Besonders die für Mittwoch erwarteten US-Inflationsdaten werden mit Spannung erwartet. Analysten rechnen mit einem Anstieg der Kernrate um 0,3% im Monatsvergleich. Die Kombination aus handelspolitischer Unsicherheit und möglicherweise steigendem Preisdruck könnte die Notenbanken zu einer vorsichtigeren Gangart zwingen und die Hoffnung auf schnelle Zinssenkungen dämpfen.
Die Märkte werden nun besonders aufmerksam verfolgen, wie Handelspartner auf die US-Maßnahmen reagieren und welche konkreten Details Trump in den kommenden Tagen zu seinen „sophistizierten Plänen“ für reziproke Zölle bekannt gibt. Die Gefahr einer Eskalation der Handelsspannungen bleibt ein bedeutendes Risiko für die globale Wirtschaftsentwicklung.