Kurz zusammengefasst:
  • Neue Zölle auf Holz, Autos und Halbleiter
  • Musks DOGE-Initiative spaltet die Nation
  • US-Aktienindizes unter starkem Druck
  • Mehrheit lehnt radikale Staatskürzungen ab

Die US-Wirtschaft steht vor einem bedeutenden Umbruch, während Präsident Trump seine aggressive Handelspolitik verschärft und gleichzeitig mit der Unterstützung von Elon Musk eine radikale Umstrukturierung der Regierungsbehörden vorantreibt. Diese doppelte Offensive sorgt für wachsende Unruhe an den Märkten und in der Bevölkerung.

Trump kündigte neue Zölle auf Holzprodukte, Autos, Halbleiter und Pharmazeutika an, zusätzlich zu den bereits verhängten 10-prozentigen Strafzöllen auf chinesische Importe. Die Futures-Märkte reagierten prompt mit Kursverlusten, während sich Anleger verstärkt sicheren Häfen wie Gold und dem japanischen Yen zuwenden.

Gespaltene Reaktionen auf Musks Regierungsumbau

Besonders kontrovers wird Elon Musks Rolle als Leiter der „Department of Government Efficiency“ (DOGE) Initiative gesehen. Eine aktuelle Reuters/Ipsos-Umfrage zeigt, dass 58% der Amerikaner besorgt sind, wichtige Leistungen wie Sozialversicherung oder Studienhilfen könnten durch die radikalen Kürzungen gefährdet werden. Nur 42% unterstützen Musks Effizienzprogramm, das bereits zur Entlassung von über 10.000 Staatsangestellten führte.

„Donald Trump sagte früher, der kleine Mann werde von den Großen übervorteilt. Jetzt feuern die Großen den kleinen Mann“, kritisiert David Pepper, ehemaliger Vorsitzender der Demokratischen Partei in Ohio. Tatsächlich sehen 71% der Befragten einen zu großen Einfluss der Superreichen auf das Weiße Haus.

Handelskonflikte belasten Märkte

Die verschärfte Handelspolitik wirkt sich bereits auf die Märkte aus. Die wichtigsten US-Aktienindizes gerieten unter Druck, nachdem Trump neue Strafzölle ankündigte und die Ukraine als „Diktatur“ bezeichnete. Auch die Protokolle der jüngsten Fed-Sitzung zeigen, dass die Zentralbank besorgt über die inflationären Auswirkungen von Trumps Politik ist.

Die Kombination aus aggressiver Handelspolitik und radikalem Staatsumbau birgt erhebliche Risiken. „Wir haben die negativen Auswirkungen noch nicht gesehen“, warnt John Geer von der Vanderbilt University. „Was passiert, wenn eine Katastrophe eintritt und FEMA nicht mehr handlungsfähig ist? Was ist, wenn die Sozialversicherungsschecks ausbleiben?“

Ausblick bleibt unsicher

Während die Grundidee eines schlankeren Staates bei 59% der Amerikaner auf Zustimmung stößt, lehnen sie radikale Schnitte wie die Schließung des Bildungsministeriums mit deutlicher Mehrheit ab. Die nächsten Monate werden zeigen, ob Trump und Musk ihre ambitionierte Agenda durchsetzen können, ohne dabei wichtige Wählergruppen zu verpreifen.

Die Finanzmärkte bleiben angesichts der vielen Unsicherheitsfaktoren nervös. Die Nordea-Analysten fassen die Stimmung zusammen: „Angesichts der vielen Unwägbarkeiten ist es zu früh für definitive Schlussfolgerungen.“ Fest steht nur: Die USA stehen vor einem wirtschaftspolitischen Experiment von historischem Ausmaß.