Kurz zusammengefasst:
  • China verhängt gezielte Gegenzölle auf US-Importe
  • Hedgefonds verzeichnen positive Performancezahlen
  • US-Industrieproduktion zeigt Abschwächungstendenzen
  • EU bereitet sich auf mögliche Handelskonflikte vor

Die globalen Finanzmärkte erleben Anfang Februar 2025 eine Phase erhöhter Volatilität, nachdem US-Präsident Donald Trump weitreichende Handelsbeschränkungen gegen China, Kanada und Mexiko verhängt hat. Die neue protektionistische Handelspolitik der USA löst nicht nur an den Börsen heftige Reaktionen aus, sondern zieht auch unmittelbare Vergeltungsmaßnahmen nach sich.

Eskalation im Handelsstreit

China reagierte bereits mit gezielten Gegenzöllen auf US-Importe, die sich auf ein Volumen von etwa 20 Milliarden Dollar belaufen. Besonders betroffen sind dabei amerikanische Kohle- und Flüssiggaslieferungen mit einem Aufschlag von 15 Prozent sowie Rohöl und landwirtschaftliche Maschinen mit zusätzlichen 10 Prozent. Die verhältnismäßig moderate Reaktion Pekings deutet nach Einschätzung von Experten auf den Wunsch hin, eine weitere Eskalation zu vermeiden.

Märkte zwischen Unsicherheit und Anpassung

Hedgefonds konnten trotz der turbulenten Marktlage überraschend positive Ergebnisse erzielen. Stock-Picking-Fonds verzeichneten mit durchschnittlich 2,6 Prozent ihre beste Performance seit Februar 2024. Besonders hervorzuheben ist dabei Citadels Equity-Fonds mit einem Plus von 2,7 Prozent, während der Flaggschiff-Fonds Wellington um 1,4 Prozent zulegen konnte.

Wirtschaftliche Auswirkungen

Die US-Industrieproduktion zeigt bereits erste Anzeichen einer Abschwächung. Die Auftragseingänge für industrielle Güter sanken im Dezember um 0,9 Prozent, wobei besonders die zivile Luftfahrtindustrie mit einem Minus von 45,7 Prozent betroffen war. Ökonomen warnen, dass die neuen Zölle die Inflation anheizen und den Spielraum der Federal Reserve für Zinssenkungen einschränken könnten.

Internationale Reaktionen

Die Europäische Union bereitet sich ebenfalls auf mögliche Handelskonflikte vor. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte die Bereitschaft zu harten Verhandlungen, unterstrich jedoch gleichzeitig die Notwendigkeit einer stärkeren Partnerschaft mit den USA. Die Märkte reagieren besonders sensibel auf die Entwicklung, da Trump bereits andeutete, die EU könnte sein nächstes Ziel für Handelsbeschränkungen sein.

Ausblick und Marktperspektiven

Analysten sehen in den aktuellen Maßnahmen vor allem ein politisches Manöver. „Die erste Marktreaktion deutet darauf hin, dass die Zölle eher als politisches Instrument denn als unmittelbare Aktion gesehen werden“, erklärt Jeff O’Connor von Liquidnet. Dennoch bleibt die Unsicherheit ein belastender Faktor für die Märkte.

Der US-Dollar zeigt sich trotz der handelspolitischen Turbulenzen weiterhin stark, was Experten auf die robuste heimische Lieferkette und die vergleichsweise gute Wirtschaftsleistung zurückführen. Die mexikanische Wirtschaft dagegen muss ihre Wachstumsprognosen nach unten korrigieren – Analysten erwarten für 2025 nur noch ein Wachstum von 1,0 Prozent, während der Peso unter Druck gerät.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die einmonatige Aussetzung der Zölle für Kanada und Mexiko zu einer Entspannung der Lage führen kann. Viel wird auch davon abhängen, ob es zu direkten Gesprächen zwischen Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping kommt, die von Marktteilnehmern als entscheidend für eine mögliche Deeskalation angesehen werden.