Kurz zusammengefasst:
  • US-Zölle erhöhen Inflationsdruck deutlich
  • Internationale Konzerne verzeichnen Umsatzeinbrüche
  • Hedgefonds erzielen starke Gewinne
  • Milliardenschwere US-Projekte auf Eis gelegt

Die neue US-Handelspolitik unter Präsident Trump sorgt für erhebliche Verwerfungen an den globalen Finanzmärkten. Die angekündigten Zölle von 25% auf Importe aus Mexiko und Kanada sowie 10% auf chinesische Waren haben unmittelbare Auswirkungen auf Inflation, Unternehmensstrategien und Investorenverhalten.

Inflationsdruck durch Handelskonflikte

Die Federal Reserve Bank of Boston warnt in einer aktuellen Analyse vor deutlichen Preisanstiegen. Die geplanten Zölle könnten die Kerninflation um bis zu 0,8 Prozentpunkte nach oben treiben – eine besorgniserregende Entwicklung angesichts der ohnehin über dem Fed-Ziel von 2% liegenden Teuerungsrate. Der PCE-Preisindex lag zuletzt bei 2,6%, während die Kerninflation 2,8% erreichte.

Internationale Unternehmen unter Druck

Die sich verschärfenden Handelsspannungen treffen bereits jetzt große internationale Konzerne. Pernod Ricard und Carlsberg verzeichnen in China, dem weltweit zweitgrößten Markt, deutliche Einbrüche. Der chinesische Biermarkt schrumpfte 2024 um 4-5%, während Pernod Ricard einen Umsatzrückgang von 25% verkraften musste. Auch die jüngsten Neujahrsfeiern brachten nicht die erhoffte Erholung.

Hedgefonds profitieren von Volatilität

Die zunehmende Marktvolatilität erweist sich als Chance für Hedgefonds. Bridgewater Associates‘ Flaggschiff-Fonds Pure Alpha erzielte im Januar einen Gewinn von 8,2%. Auch andere große Fonds wie Citadel (2,7%) und Third Point (3,3%) starteten erfolgreich ins Jahr. Die Kombination aus Tech-Ausverkauf und handelspolitischen Turbulenzen schafft lukrative Handelsmöglichkeiten.

Investitionsprojekte auf Eis

In den USA hat Trump milliardenschwere Förderprogramme eingefroren. Betroffen sind unter anderem ein 2,3-Milliarden-Dollar-Eisenbahnprojekt in Virginia und Umweltschutzmaßnahmen im Wert von 3 Milliarden Dollar für Landwirte. Besonders hart trifft es Ohio, wo ein 130-Millionen-Dollar-Projekt zur Umstellung eines Kohlekraftwerks auf Solarenergie pausiert.

Ausblick bleibt unsicher

Die Märkte bleiben angesichts der unklaren handelspolitischen Entwicklung nervös. Während Trump die Zölle gegen Kanada und Mexiko zunächst um einen Monat verschoben hat, bleibt die Situation mit China angespannt. Die Federal Reserve sieht sich einem schwierigen Balanceakt zwischen Inflationsbekämpfung und Wachstumsstützung gegenüber. Experten rechnen mit anhaltend hoher Volatilität und weiteren Anpassungen globaler Lieferketten.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob die handelspolitischen Maßnahmen ihr Ziel erreichen oder die wirtschaftliche Erholung gefährden. Fest steht: Die globalen Märkte haben sich auf eine neue Ära der Unsicherheit einzustellen.