Kurz zusammengefasst:
  • Yuan und Euro unter starkem Abwärtsdruck
  • China kündigt Exportkontrollen strategischer Metalle an
  • Investoren bleiben trotz Spannungen optimistisch
  • Handelskrieg belastet internationale Wirtschaft

Die globalen Finanzmärkte befinden sich nach der Einführung neuer US-Handelszölle in Aufruhr. Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle auf chinesische Waren lösten am Dienstag unmittelbare Vergeltungsmaßnahmen Pekings aus und setzten damit eine neue Runde im eskalierenden Handelskrieg in Gang. Während Kanada und Mexiko durch diplomatische Zugeständnisse einen vorläufigen Aufschub der Strafzölle erwirken konnten, sieht sich China mit zusätzlichen 10% Zöllen konfrontiert.

Globale Marktreaktionen

Die Auswirkungen der Handelsspannungen zeigten sich unmittelbar an den Devisenmärkten. Der chinesische Yuan rutschte im Offshore-Handel auf 7,3213 pro Dollar ab, während auch der australische Dollar als Proxy für chinesisches Wachstum deutliche Verluste verzeichnete. Der Euro geriet ebenfalls unter Druck und fiel zeitweise auf 1,0297 Dollar, da auch die Europäische Union von möglichen US-Strafzöllen bedroht ist.

Politische Dynamik

Die unterschiedliche Behandlung der Handelspartner durch die USA offenbart Trumps strategischen Ansatz. Während Kanada und Mexiko durch verstärkte Grenzsicherung und Maßnahmen gegen illegale Einwanderung einen temporären Aufschub der 25-prozentigen Strafzölle erreichten, zeigt sich im Konflikt mit China wenig Bewegung. Peking reagierte prompt mit der Ankündigung von Exportkontrollen für strategisch wichtige Metalle wie Wolfram und Molybdän, die in der Verteidigungsindustrie und im Cleantech-Sektor benötigt werden.

Investor Sentiment

Die Stimmung unter Investoren bleibt trotz der Handelsspannungen überraschend optimistisch. Auf einer großen Investorenkonferenz in Miami zeigte sich die Mehrheit der Teilnehmer zuversichtlich, dass Trumps wirtschaftspolitische Agenda mit Steuersenkungen und Deregulierung die negativen Effekte der Handelspolitik überwiegen wird. Allerdings mahnen Experten wie David Zervos von Jefferies zur Vorsicht vor zu viel Optimismus.

Internationale Auswirkungen

Die Handelsspannungen strahlen auch auf andere Volkswirtschaften aus. Polen sieht sich laut OECD-Bericht mit der Herausforderung steigender Verteidigungsausgaben und eines hohen Haushaltsdefizits konfrontiert. In Südkorea diskutiert die Zentralbank angesichts der unsicheren globalen Handelslage über mögliche Zinssenkungen. Selbst positive Entwicklungen wie das Wachstum im ägyptischen Privatsektor werden von der Unsicherheit über die weitere Entwicklung des Handelskonflikts überschattet.

Ausblick

Die nächsten Wochen dürften entscheidend für die weitere Entwicklung sein. Ein angekündigtes Gespräch zwischen Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping könnte Bewegung in den festgefahrenen Konflikt bringen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Wiedereröffnung der chinesischen Märkte nach den Neujahrsfeierlichkeiten am Mittwoch. Die Festlegung des Yuan-Referenzkurses durch die chinesische Zentralbank wird als wichtiger Indikator für Pekings weitere Strategie gesehen.