Trump-Effekt erschüttert Märkte: Gold auf Rekordhoch, Börsen unter Druck
Neue US-Strafzölle verunsichern die globalen Finanzmärkte. Gold erreicht Allzeithoch, während Aktienindizes fallen. Fed warnt vor Inflationsrisiken durch Handelskonflikte.
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- Goldpreis steigt auf 3.000 Dollar pro Unze
- Neue Strafzölle auf Pharma und Halbleiter
- Inflationsrate überschreitet 3-Prozent-Marke
- Massenentlassungen im öffentlichen Dienst
Die globalen Finanzmärkte zeigen sich Anfang 2025 zunehmend nervös angesichts der handelspolitischen Agenda des wieder amtierenden US-Präsidenten Donald Trump. Der Goldpreis erreichte mit knapp 3.000 Dollar pro Unze ein neues Allzeithoch, während die wichtigsten Aktienindizes unter Druck gerieten. Besonders die Ankündigung neuer Strafzölle auf Pharmazeutika, Halbleiter und Holzprodukte verunsichert Investoren weltweit.
Märkte zwischen Inflationssorgen und Handelskonflikten
Die Kombination aus geopolitischen Spannungen und steigenden Inflationserwartungen treibt Anleger verstärkt in sichere Häfen. Gold verzeichnet bereits den zehnten Rekordstand in diesem Jahr und hat seit Jahresbeginn um 12 Prozent zugelegt. An den Aktienmärkten dominieren hingegen die Verluste: Der S&P 500 gab 0,78 Prozent nach, während der DAX um 0,41 Prozent zurückging.
Die Federal Reserve zeigt sich besorgt über die möglichen inflationären Auswirkungen der Trump’schen Handelspolitik. Fed-Vertreter Austan Goolsbee warnte vor einem „COVID-ähnlichen Angebotsschock“ durch die geplanten umfassenden Zölle. Sein Kollege Alberto Musalem sieht sogar die Gefahr einer Stagflation – einer toxischen Kombination aus schwachem Wirtschaftswachstum und hoher Inflation.
Notenbanken im Dilemma
Die jüngsten Inflationsdaten haben die Hoffnungen auf schnelle Zinssenkungen gedämpft. Der Verbraucherpreisindex stieg im Januar unerwartet stark um 0,5 Prozent, wodurch die Jahresinflation erstmals seit Juni wieder die 3-Prozent-Marke erreichte. Fed-Offizielle betonen zwar die Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung, warnen aber vor neuen Risiken durch die veränderte handelspolitische Landschaft.
Die mexikanische Zentralbank hat trotz ähnlicher Herausforderungen einen anderen Weg eingeschlagen und ihre Zinssenkungen beschleunigt. Nach der jüngsten Reduzierung um 50 Basispunkte auf 9,50 Prozent deutet sie weitere Schritte in ähnlicher Größenordnung an – allerdings unter dem Vorbehalt der Entwicklung der US-Handelspolitik.
Arbeitsmarkt und Wirtschaft unter Druck
Die Trump-Administration hat mit der Massenentlassung zehntausender Bundesangestellter für zusätzliche Unruhe gesorgt. Gewerkschaften haben bereits Klage eingereicht und bezeichnen die Aktion als „einen der größten Beschäftigungsbetrüge der US-Geschichte“. Die Entwicklung könnte den bisher robusten Arbeitsmarkt zusätzlich belasten.
Die Unsicherheit spiegelt sich auch in den Währungsmärkten wider. Der Dollar-Index fiel um 0,51 Prozent, während der japanische Yen auf ein 11-Wochen-Hoch kletterte. Ökonomen warnen vor weiteren Verwerfungen, sollte sich der Handelskonflikt verschärfen.
Ausblick bleibt unsicher
Die Marktteilnehmer müssen sich auf turbulente Zeiten einstellen. Die Kombination aus handelspolitischen Spannungen, Inflationssorgen und geopolitischen Risiken dürfte die Volatilität hoch halten. Fed-Präsident Bostic mahnt zu „Vorsicht und Demut“ bei der Verfolgung der geldpolitischen Ziele.
Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die angekündigten Handelsbeschränkungen tatsächlich in vollem Umfang umgesetzt werden und wie die globalen Märkte darauf reagieren. Eines scheint jedoch sicher: Die Zeit der niedrigen Volatilität ist vorerst vorbei, und Anleger müssen sich auf ein herausforderndes Marktumfeld einstellen.