Die Thyssenkrupp-Aktie verzeichnet am 4. April 2025 einen dramatischen Kursverlust von 10,99 Prozent auf 8,23 Euro. Dieser Einbruch setzt eine negative Entwicklung fort, die sich bereits im letzten Monat mit einem Minus von 9,06 Prozent abzeichnete. Der Industriekonzern befindet sich in einer prekären Lage, die vor allem durch anhaltende Probleme im traditionellen Kerngeschäft geprägt ist.
Das Stahlgeschäft von Thyssenkrupp steht unter massivem Druck durch globale Überkapazitäten, schwache Nachfrage aus der Automobilindustrie und hohe Energiekosten. Die Situation verschärft sich zusätzlich durch den Rückzug eines potenziellen Käufers für die Beteiligung an den Hüttenwerken Krupp Mannesmann in Duisburg. Als Reaktion plant der Konzern einen drastischen Personalabbau in der Stahlsparte – von derzeit 27.000 auf künftig 16.000 Stellen innerhalb der nächsten sechs Jahre.
Marine Systems als Wachstumsmotor
Während das Stahlgeschäft schwächelt, entwickelt sich die Rüstungssparte Marine Systems (TKMS) zunehmend zum Hoffnungsträger. Das Unternehmen profitiert von der geopolitisch bedingten Aufrüstung in Europa und erhält für potenzielle Milliardenaufträge wie U-Boot-Lieferungen an Argentinien politische Rückendeckung in Form von Staatsgarantien. TKMS-Chef Burkhard betont, dass seine Sparte mittlerweile nicht mehr als „Pflegefall“, sondern als zukunftsträchtiges Geschäftsfeld angesehen werden kann.
Die langfristige Entwicklung der Thyssenkrupp-Aktie könnte durchaus positiv ausfallen, wie der Blick auf die Jahresperformance zeigt. Trotz des aktuellen Einbruchs liegt das Papier seit Jahresbeginn mit 105,75 Prozent im Plus und notiert 195,51 Prozent über seinem 52-Wochen-Tief von 2,79 Euro vom September 2024. Der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt beträgt beachtliche 81,60 Prozent.
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Politische Weichenstellungen und strategische Optionen
Die Zukunft von Thyssenkrupp ist eng mit politischen Entscheidungen verknüpft. Bundeskanzler Scholz schließt eine staatliche Beteiligung nicht aus, während parallel eine Debatte über Subventionen geführt wird. Ökonomen warnen dabei vor „Subventionitis“ als Dauerlösung für strukturelle Probleme. Gleichzeitig verschärfen handelspolitische Maßnahmen wie die von den USA verhängten Sonderzölle auf Stahl und Aluminium den Wettbewerbsdruck.
Der Konzern steht vor entscheidenden strategischen Weichenstellungen. Die geplante Transformation zur grünen Stahlproduktion mit Wasserstoff erfordert massive Investitionen. Die Ausgliederung profitabler Sparten wie Marine Systems könnte notwendiges Kapital freisetzen. Aktionärsvertreter kritisieren jedoch, dass sich das Unternehmen zu einem „Sammelsurium von Resten“ entwickle.
Die Herausforderung für Thyssenkrupp besteht darin, das richtige Gleichgewicht zwischen dem notwendigen Umbau des kriselnden Stahlgeschäfts und der Förderung wachstumsstarker Bereiche zu finden. Die hohe Volatilität der Aktie mit einer annualisierten 30-Tage-Volatilität von 110,31 Prozent spiegelt die Unsicherheit über den künftigen Kurs des Traditionskonzerns wider.
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