Der Mischkonzern Thyssenkrupp treibt die Erweiterung seines Rüstungssegments mit ambitionierten Plänen voran. Die Aktie des Industrieriesen legte am Dienstag um knapp 3 Prozent zu und notiert aktuell bei 8,60 Euro, womit sie ihre beeindruckende Jahresperformance von 115 Prozent weiter ausbaut. Besonders die Marine-Sparte rückt in den Fokus, da sie von steigenden Verteidigungsausgaben in Europa profitiert und zum Wachstumsmotor des Konzerns werden könnte.
In Wismar plant Thyssenkrupp Marine Systems eine drastische Ausweitung der Werftkapazitäten. Die Belegschaft soll dort innerhalb der nächsten fünf Jahre von aktuell 100 auf 1.600 Mitarbeiter anwachsen – eine Vergrößerung um das 16-Fache. Diese Expansion spiegelt die wachsende Nachfrage nach U-Booten und Marineschiffen wider, getrieben durch geopolitische Spannungen und den Modernisierungsbedarf europäischer Flotten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf konventionellen U-Booten, einem Segment, in dem Thyssenkrupp eine Spitzenposition einnimmt.
Kontrastierendes Konzernbild: Marine boomt, Stahl schwächelt
Während die Rüstungssparte glänzt, bleibt die traditionelle Stahlsparte ein Sorgenkind im Konzern. Hohe Energiekosten und eine schwächelnde Nachfrage aus der Automobilindustrie belasten die Margen. Der Konzern reagiert mit Restrukturierungsmaßnahmen, doch die Transformation hin zu umweltfreundlicheren Produktionsmethoden gestaltet sich komplex und kapitalintensiv. Diese Gegensätze prägen die strategische Ausrichtung des Unternehmens, dessen Aktie trotz des jüngsten Anstiegs noch 21 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 10,90 Euro liegt.
Die Marine-Expansion ist Teil einer breiteren strategischen Neuausrichtung. Thyssenkrupp fokussiert sich verstärkt auf Wachstumsfelder wie Dekarbonisierungstechnologien und Rüstung, um die Volatilität des Stahlgeschäfts auszugleichen. Ziel ist es, profitablere Segmente auszubauen und unrentable Bereiche abzustoßen. Investoren bewerten diesen Wandel positiv, da er die Abhängigkeit von zyklischen Märkten reduziert.
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Geopolitische Rückenwind für Marinegeschäft
Die Ausbaupläne profitieren von einem günstigen makroökonomischen Umfeld. Steigende Verteidigungsbudgets in Europa, insbesondere in Deutschland, bieten dem Konzern eine solide Basis für neue Aufträge. Viele Länder modernisieren ihre Flotten, und U-Boote gelten als strategisch unverzichtbare Komponenten. Dieser Trend wird durch die Unsicherheiten im globalen Sicherheitsgefüge verstärkt.
Die stark gestiegene Volatilität der Aktie – momentan liegt die annualisierte 30-Tage-Volatilität bei über 107 Prozent – spiegelt die Unsicherheiten wider, mit denen Anleger die Transformation des Konzerns betrachten. Während die Aktie im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 61 Prozent zulegen konnte, zeigt der niedrige RSI-Wert von 13,5, dass das Papier nach dem jüngsten Rückgang von 14 Prozent innerhalb der letzten Woche technisch überverkauft sein könnte.
Der Erfolg der strategischen Neuausrichtung hängt maßgeblich von der Umsetzungsgeschwindigkeit und der Fähigkeit ab, neue Aufträge zu akquirieren. Für den Industriekonzern könnte die Marine-Sparte zur Cashcow werden, die den Konzern durch unsichere Zeiten trägt und die Herausforderungen im traditionellen Stahlgeschäft kompensiert.
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