Kurz zusammengefasst:
  • Übermäßiger Optimismus trotz Warnsignale
  • Korrektur bis zur 21-Tage-Linie erwartet
  • Dow Jones bereits mit Kurseinbruch
  • Steigende Handelsvolumina als Indikator

Technische Marktanalyse

Christoph Geyer (Jahrgang 1960) war über 41 Jahre im Bankgeschäft tätig und betreibt die Technische Analyse seit fast 50 Jahren. Als Ausbilder für angehende Technische Analysten und stellvertretender Regionalmanager engagiert er sich bei der VTAD (Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands) Frankfurt.

Im Jahr 2011 hat er den „Technischer Analysten Award“ der Börsenzeitung gewonnen. Geyer ist Buchautor und hat u.a. das Fachbuch „Einfach richtig Geld verdienen mit Technischer Analyse“ 2. Auflage (Wiley-Verlag) verfasst und betreibt einen Youtube-Kanal. Sein nächstes Buch „Survival Guide Börse“ ist erschienen. Das „Handbuch zyklische Börsenanalyse“ erscheint im März 2025.

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DAX – Wenn die Sorglosigkeit zu groß wird

Wer hört schon auf Warnungen, wenn doch der Himmel voller Geigen hängt. Zumindest technisch betrachtet gab es in den letzten Wochen nur den Weg nach oben. Die Warnsignale, die durchaus umfangreich zu erkennen waren, wurden in den Wind geschlagen. Warnende Stimmen wurde nicht nur ignoriert, sondern auch belächelt oder mit negativen Kommentaren bedacht. Solche Phasen sind der Stoff aus dem ein Crash entsteht. Auch wenn es für einen Crash nur sehr vereinzelte Hinweise gibt, sollte ein solcher niemals ausgeschlossen werden. Nüchtern betrachtet muss aber attestiert werden, dass der Aufwärtstrend einfach mal eine Korrektur benötigt, die nun begonnen haben sollte. Ein Erreichen der 21-Tage-Linie dürfte ausgemachte Sache sein. Die Aufwärtstrendlinie, die keine allzu große Bedeutung hat, dürfte die nächste Anlauflinie darstellen. Die Indikatoren helfen in der aktuellen Lage kaum weiter, da trotz einer zu erwartenden Korrektur der Aufwärtstrend immer noch sehr stark ist.

Dow Jones – Wird die Unterstützung halten?

 

Der Dow Jones könnte es dem DAX vorgemacht haben. Innerhalb von zwei Handelstagen hat sich die Fragestellung um 180 Grad gedreht. Jetzt heißt es nicht mehr: Wird der Widerstand überwunden, sondern vielmehr: Kann die Unterstützung gehalten werden? Der jüngste Einbruch hat jedenfalls die Anleger etwas verschreckt. Dies ist auch an den leicht anziehenden Umsätzen abzulesen. Auch wenn die Indikatoren im überverkauften Bereich notieren, dürfte dies noch nicht ausreichen, um bereits jetzt eine nachhaltige Gegenbewegung einzuleiten. Ein mögliches Szenario für den Wochenauftakt könnte lauten: Leicht freundliche Eröffnung um dann zur Wochenmitte die Unterstützung nicht halten zu können. Wichtig wäre, dass das Tief von Mitte Januar nicht unterschritten wird.

Gold – Sorglosigkeit ist auch bei Gold nicht angebracht

 

Die Aufwärtsdynamik bei Gold hat in den letzten Tagen etwas nachgelassen, ohne dass man den Eindruck hatte, eine Trendwende würde bevorstehen. Die Kerzenkörper werden derzeit kleiner, was auf mehr Unsicherheit bei den Marktteilnehmern hindeutet. Wie in den Aktienmärkten auch, würde dem aktuell laufenden Trend eine Korrekturbewegung guttun. Gut möglich, dass die nächste runde Marke von 3.000 USD noch getestet wird. Die nächsten Wochen dürften aber eine Gegenbewegung bringen.

Öl – kann sich vom Abwärtstrend nicht lösen

Öl Nordsee Brent Futures (verknüpft)

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei DAX?

Der Öl-Preis ist nach einem weiteren Anstiegsversuch erneut unter die Räder gekommen. Inzwischen kann von einem kleinen Seitwärtstrend gesprochen werden. Sollte dieses nun erreichte untere Ende dieses Seitwärtstrends unterschritten werden, steht das Erreichen der Unterstützungszone bei knapp über 71 USD wieder im Fokus der Anleger. Die Indikatoren bewegen sich im neutralen Bereich und geben so keine Hinweise für die weitere Entwicklung. Der mittelfristig übergeordnete Trend ist abwärtsgerichtet, weshalb ein Test der besagten Unterstützung wahrscheinlich ist.

Bitcoin/USD – Nichts Neues beim Bitcoin

Langsam wird es langweilig, die Seitwärtsbewegung des Bitcoins zu kommentieren. Die Kryptowährung hält sich seit dem Erreichen hartnäckig unter der 100.000 USD – Marke. Auch die zuletzt kleiner gewordenen Kerzenkörper haben nicht dazu geführt, dass die Währung gegenüber dem USD eingebrochen wäre. Auch die im neutralen Bereich notierenden Indikatoren zeigen keine Richtung für die nahe Zukunft an. Somit bleibt abzuwarten, ob ein Ausbruch nach oben erfolgt, oder die Seitwärtskorrektur weiter anhält.

Quelle Charts: ProRealTime.com

 

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