Tech-Aktien unter Druck: KI-Sorgen belasten Nvidia vor Quartalszahlen
Technologiemärkte unter Druck: Nvidias bevorstehende Quartalszahlen, handelspolitische Spannungen und günstige KI-Konkurrenz aus China beeinflussen Anlegerstimmung
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- Nvidia-Aktie fällt 3 Prozent vor Quartalszahlen
- Neue US-Restriktionen für chinesische Tech-Investitionen
- Microsoft und Apple passen Investitionsstrategien an
- Fed bleibt bei Zinssenkungen zunächst abwartend
Die Technologiemärkte zeigen sich zunehmend nervös vor den mit Spannung erwarteten Quartalszahlen des KI-Giganten Nvidia. An den Börsen in Asien und den USA sorgen wachsende Zweifel an der Nachhaltigkeit des KI-Booms für Verkaufsdruck, während neue handelspolitische Spannungen die Märkte zusätzlich belasten.
Nvidia im Fokus der Anleger
Die Aktie des Chip-Spezialisten Nvidia geriet zu Wochenbeginn unter Druck und verlor über 3 Prozent. Anleger zeigen sich besorgt über die künftige Nachfrage nach den hochpreisigen KI-Chips des Unternehmens. Diese Skepsis wurde durch das Aufkommen kostengünstiger KI-Modelle aus China, insbesondere durch DeepSeek, verstärkt. Die Quartalszahlen am Mittwoch werden als richtungsweisend für den gesamten KI-Sektor gesehen, wobei Optionsmarkthändler mit Kursschwankungen von bis zu 8 Prozent in beide Richtungen rechnen.
Handelspolitische Spannungen verschärfen sich
Die Marktstimmung wird zusätzlich durch neue US-Restriktionen für chinesische Investitionen in strategischen Bereichen wie Chips, KI und Luft- und Raumfahrt belastet. Präsident Trump kündigte zudem an, dass die geplanten Zölle auf mexikanische und kanadische Importe wie geplant in Kraft treten werden. Diese Entwicklungen haben den Hang Seng Index in Hongkong um 2,3 Prozent einbrechen lassen.
Tech-Giganten unter Anpassungsdruck
Bemerkenswert ist die Reaktion großer Technologieunternehmen auf das veränderte Marktumfeld. Microsoft deutete an, seine Infrastrukturinvestitionen in bestimmten Bereichen strategisch anzupassen, während Apple mit der Ankündigung konterte, 500 Milliarden Dollar in US-Investitionen über die nächsten vier Jahre zu stecken, einschließlich einer neuen KI-Server-Fabrik in Texas.
Währungsmärkte reagieren
Die handelspolitischen Spannungen haben auch Auswirkungen auf die globalen Devisenmärkte. Der US-Dollar konnte sich von seinem 2,5-Monats-Tief erholen, während der Euro von seinem Monatshoch bei 1,0528 Dollar zurückkam und aktuell bei 1,0461 Dollar notiert. Die Safe-Haven-Nachfrage treibt zudem den Goldpreis in Richtung der psychologisch wichtigen Marke von 3.000 Dollar.
Geldpolitische Implikationen
Die Federal Reserve befindet sich nach Aussagen von Chicago-Fed-Präsident Austan Goolsbee in einer abwartenden Haltung. Die Zentralbank will erst mehr Klarheit über die Gesamtauswirkungen der verschiedenen politischen Maßnahmen gewinnen, bevor sie weitere Zinssenkungen in Erwägung zieht. Die Märkte preisen derzeit eine Zinssenkung um insgesamt 50 Basispunkte für dieses Jahr ein.
Ausblick
Die kommenden Tage dürften maßgeblich von Nvidias Quartalszahlen geprägt sein, die als Gradmesser für die weitere Entwicklung im KI-Sektor gelten. Gleichzeitig bleiben die handelspolitischen Spannungen und ihre Auswirkungen auf globale Lieferketten und Technologieunternehmen ein bestimmendes Thema. Der Markt wartet zudem gespannt auf den Personal Consumption Expenditure Index, das bevorzugte Inflationsmaß der Fed, der weitere Hinweise auf den geldpolitischen Kurs geben könnte.