Kurz zusammengefasst:
  • Riksbank senkt Leitzins zum sechsten Mal
  • Schwedisches BIP wächst um 0,6% in 2024
  • Spanien überzeugt mit 3,2% Wirtschaftswachstum
  • Geldpolitische Lockerung wegen schwacher Konjunktur

Die schwedische Zentralbank Riksbank hat am Mittwoch den Leitzins von 2,50% auf 2,25% gesenkt, während die Wirtschaft des Landes im vierten Quartal 2024 ein bescheidenes Wachstum verzeichnete. Die Entscheidung markiert die fünfte Zinssenkung in Folge und spiegelt das Bestreben wider, die schwache Konjunktur zu stützen.

Wachstumsdynamik unter Druck

Die schwedische Wirtschaft wuchs im vierten Quartal 2024 um moderate 0,2% gegenüber dem Vorquartal, wobei der Dezember mit einem Plus von 0,7% vergleichsweise stark ausfiel. Im Gesamtjahr 2024 erreichte das Wirtschaftswachstum 0,6% – eine leichte Erholung nach der Kontraktion von 0,2% im Vorjahr. Diese verhaltene Entwicklung steht im starken Kontrast zu anderen europäischen Volkswirtschaften wie Spanien, das 2024 ein beeindruckendes Wachstum von 3,2% verzeichnete.

Geldpolitische Reaktion

Die Riksbank hat seit dem Frühjahr 2024 die geldpolitischen Zügel kontinuierlich gelockert. Nach einem Höchststand von 4% wurde der Leitzins nun zum sechsten Mal gesenkt. Die Zentralbank begründet diesen Schritt mit der gedämpften Inflationsgefahr bei gleichzeitig schwacher Konjunktur. Die Notenbanker signalisieren dabei ihre Bereitschaft, bei Bedarf weitere Anpassungen vorzunehmen.

Internationale Risiken

Die schwedische Zentralbank verweist besonders auf externe Unsicherheitsfaktoren. Dazu gehören die wirtschaftspolitischen Entwicklungen in den USA und Europa sowie geopolitische Spannungen. Auch die Entwicklung der schwedischen Krone bereitet den Währungshütern Sorgen. Diese Faktoren könnten die erwartete wirtschaftliche Erholung im laufenden Jahr beeinflussen.

Europäischer Vergleich

Die verhaltene Entwicklung der schwedischen Wirtschaft steht im deutlichen Gegensatz zur Dynamik in Südeuropa. Während Spanien mit 3,2% Wachstum die Erwartungen deutlich übertraf, haben Frankreich und Deutschland ihre Wachstumsprognosen für 2025 auf 0,9% bzw. 0,3% gesenkt. Italien rechnet mit einem Wachstum von 1,2%. Diese divergierende Entwicklung verdeutlicht die unterschiedlichen Herausforderungen innerhalb Europas.

Ausblick

Die Riksbank erwartet für 2025 eine graduelle Erholung der schwedischen Wirtschaft, nicht zuletzt unterstützt durch die gelockerte Geldpolitik. Allerdings bleibt der Ausblick von erheblichen Unsicherheiten geprägt. Die Zentralbank betont ihre Bereitschaft, flexibel auf Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu reagieren und die Geldpolitik entsprechend anzupassen.