RTL Deutschland setzt seine Umstrukturierungsstrategie im Verlagsgeschäft konsequent fort und trennt sich von weiteren namhaften Zeitschriftentiteln. Das Medienunternehmen verkauft die populären Magazine „Brigitte“, „Gala“ und „Eltern“ an die Funke Mediengruppe, was an der Börse positiv aufgenommen wurde. Im XETRA-Handel verzeichnete die RTL-Aktie einen Anstieg von 0,85 Prozent auf 35,55 Euro. Diese Transaktion markiert einen bedeutenden Schritt in der seit Anfang 2023 eingeleiteten Neuaufstellung des von RTL übernommenen Zeitschriftengeschäfts von Gruner + Jahr (G+J). Die Neuausrichtung hatte bereits zuvor für Aufsehen gesorgt, als zahlreiche Titel veräußert wurden und rund 700 Arbeitsplätze betroffen waren. Im Rahmen der aktuellen Verkäufe werden die etwa 300 Mitarbeiter der nun veräußerten Marken mit ihren bestehenden Arbeitsverträgen von der Funke Mediengruppe übernommen. Bemerkenswert ist, dass die drei Magazine ursprünglich im Unternehmensportfolio verbleiben sollten, nun aber doch den Besitzer wechseln. Die Führungsebene wird ebenfalls umgestaltet: Der bisherige G+J-Chef Bernd Hellermann und Carina Laudage, Chief Product Officer, verlassen das Unternehmen. Christian Behr soll zusätzlich zu seinen bestehenden Aufgaben als Geschäftsführer der dpv GmbH die Geschäftsführung übernehmen.
Strategische Neuausrichtung des Publishing-Geschäfts
Die verbleibenden Marken im RTL-Portfolio werden künftig noch enger an das Inhaltegeschäft des Senders herangeführt. Diese strategische Neuausrichtung sieht vor, dass Kernmarken wie „Stern“ und „Geo“ intensiver mit den RTL-Formaten verzahnt werden. So sollen beispielsweise „Geolino“ und „Art“ künftig beim journalistischen Angebot „stern+“ unter der Verantwortung von Gregor Peter Schmitz bei RTL News gebündelt werden. Die Lifestyle-Marken „Schöner Wohnen“, „Couch“ und „Häuser“ werden hingegen im Bereich „Consumer Products“ angesiedelt. Der Unternehmenssprecher von RTL Deutschland betonte die Vorteile dieser Transaktion und bezeichnete die Funke Mediengruppe als „ideales verlegerisches Zuhause“ für die verkauften Marken, insbesondere aufgrund ihrer Kompetenz im Print- und Publishing-Segment. Die Funke-Gruppe ihrerseits unterstrich die „enorme publizistische Strahlkraft“ der erworbenen Marken sowohl im Print- als auch im Digitalbereich. Der endgültige Abschluss des Verkaufs steht noch unter dem Vorbehalt einer Freigabe durch die zuständigen Kartellbehörden.
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