Risikoanlagen nehmen eine bedeutende Rolle in der Vermögensbildung und Altersvorsorge ein. Sie bieten die Chance auf überdurchschnittliche Renditen, bergen aber zugleich erhöhte Verlustrisiken. Die Auswahl von Risikoanlagen stellt Anleger vor Herausforderungen, denn der optimale Mix hängt nicht nur von den fundamentalen Daten der jeweiligen Anlageklassen ab, sondern auch von der individuellen Risikotoleranz.

Was sind Risikoanlagen?

Im Vergleich zu konservativen Anlageformen wie Sparbüchern, Tagesgeldkonten oder Bundesanleihen sind Risikoanlagen volatiler. Das bedeutet, dass der Wert der Einlagen häufigen Schwankungen unterliegt. Damit geht die Chance auf höhere Renditen einher, zugleich besteht das Risiko von finanziellen Verlusten. Im ungünstigsten Szenario endet eine Investition im Totalverlust. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn der Emittent einer Anleihe oder Aktie bankrottgeht. Außerdem gelten Derivate als Form der Risikoanlage. Dabei handelt es sich um komplexe und hochspekulative Finanzprodukte. Anleger sollten nur in Derivate investieren, wenn sie die Chancen und Risiken vollumfänglich verstehen und einen Totalverlust finanziell verkraften können.

Risikoanlagen handeln

Bei der Investition in Risikoanlagen kommt der Wahl des Brokers oder der depotführenden Bank eine besondere Bedeutung zu. Anleger müssen risikobehaftete Anlagen häufiger umschichten als konservative Anlageklassen. Bei Aktien und speziell Derivaten besteht das stete Risiko einer unerwünschten Kursentwicklung. Nur durch den rechtzeitigen Verkauf von Wertpapieren mit Negativrendite ist die Begrenzung von Verlusten möglich. Die Gebühren pro Transaktion variieren je nach Broker oder depotführender Bank. Deshalb ist es oftmals lohnend, einen Anbieter zu wählen, dessen Konditionen zum persönlichen Anlagestil passen. Anleger, die den Broker oder die depotführende Bank wechseln, profitieren häufig von der Auszahlung einer Depotwechsel Prämie, deren Auszahlung zumeist an bestimmte Bedingungen geknüpft ist.

Geeignete Risikoanlagen für das Portfolio

Zunächst ist zu definieren, welche Anlagen als „geeignet“ gelten. Gemeinhin verstehen Finanzexperten darunter Arten der Geldanlage mit mittel- bis langfristigem Anlagehorizont, deren Risiko im Vergleich zu konservativen Anlageformen zwar erhöht, aber überschaubar ist.

Aktien

Zu den bekanntesten Risikoanlagen gehören Aktien. Aktionäre beteiligen sich an einer Firma und profitieren im Idealfall von den Kurssteigerungen des Wertpapiers. Viele etablierte und wirtschaftlich solide Unternehmen wie Volkswagen schütten in regelmäßigen Abständen – zumeist einmal jährlich – eine Dividende aus. Investitionen in Aktien sind als gesunde Risikoanlagen zu werten, sofern der Anleger die Anteilsscheine von etablierten Konzernen erwirbt. Fachleute bezeichnen diese Wertpapiere als „Bluechips“.

Staats- und Unternehmensanleihen

Anleihen sind festverzinsliche, von Unternehmen oder Staaten herausgegebene Wertpapiere. Anleger leihen dem Emittenten des Papiers Geld und erhalten dafür Zinszahlungen. Die vollständige Rückzahlung des investierten Kapitals erfolgt am Ende der Laufzeit. Die hierzulande bekanntesten Anleihen sind die Bundesanleihen, bei denen der Anleger als Kapitalgeber des deutschen Staates auftritt. Aufgrund der herausragenden Bonität Deutschlands gelten diese Wertpapiere als konservativ und risikoarm.

Anleger haben allerdings die Möglichkeit, ihr Geld weniger kreditwürdigen Staaten zu leihen, um im Gegenzug höhere Zinszahlungen zu erhalten. Auch Unternehmen emittieren Anleihen, um sich am Kapitalmarkt Geldmittel zu beschaffen. Je höher das Kreditausfallrisiko des Schuldners ist, desto üppiger fallen die Zinszahlungen aus.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei DAX?

Die Anleihen von Staaten und Unternehmen, bei denen das unmittelbare Risiko eines Zahlungsausfalls besteht, weisen besonders attraktive Verzinsungen auf. Anleger müssen bei diesen Wertpapieren jedoch mit einem Totalverlust des investierten Kapitals rechnen. Fachleute bezeichnen diese Art von Anleihen als „Junkbonds“. Diese Anlageklassen gelten deshalb nicht als gesunde Risikoanlagen.

Anleger achten beim Kauf von Anleihen auf das sogenannte Rating des Emittenten. Gemeinhin gelten solche Staaten und Unternehmen als finanziell solide, die von den Ratingagenturen eine Bewertung von mindestens BBB+ erhalten haben und deren Ausblick stabil ist.

Edelmetalle

Gold, Silber und Platin gelten seit Jahrhunderten als „sichere Häfen“. Die Edelmetalle gewinnen in Zeiten wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten tendenziell an Wert. Besonders Gold gilt als wertstabil und dient vielen Portfolios als Schutz vor Krisen und einer unkontrollierbaren Inflation. Anleger können Edelmetalle entweder physisch – zumeist als Barren – oder in Form von Wertpapieren erwerben. Bei letzteren bildet der Wertpapierkurs den Marktpreis des jeweiligen Metalls eins zu eins ab.

Gegenüber Aktien und Anleihen weisen Edelmetalle einen entscheidenden Nachteil auf: Anleger profitieren nur von ihrer Investition, wenn der Preis für das jeweilige Metall steigt. Bei Anleihen und Aktien erhalten sie außerdem regelmäßige Zinszahlungen oder Dividenden.

Als Vorteil erweist sich, dass Gold, Platin und Silber ihren Wert niemals vollständig einbüßen können. Daher ist bei einer Investition in Edelmetalle kein Totalverlust zu befürchten.

Der optimale Portfolio-Mix hängt von der Persönlichkeit des Anlegers ab

Die Frage nach dem besten Portfolio ist nicht pauschal zu beantworten, sondern hängt auch von der individuellen Risikoeinstellung ab. Manche Anleger tolerieren zweistellige prozentuale Schwankungen des Depotwerts innerhalb weniger Monate, während andere bereits von geringer Volatilität und kurzfristigen Kursrückgängen um ihren Schlaf gebracht werden.

Der langfristige Vermögensaufbau setzt vor allem eines voraus: Geduld. Daher müssen sich Anleger ihrer persönlichen Risikoeinstellung bewusst sein, um die Gefahr irrationaler Transaktionen, zu denen etwa Panikverkäufe zählen, zu minimieren.

Geeignete Risikoanlagen zum langfristigen Vermögensaufbau

Geschickte Investitionen in Risikoanlagen können die Wertsteigerung von Depots beschleunigen. Bei der Auswahl der Geldanlagen ist die persönliche Risikoeinstellung zu berücksichtigen, um überlegte und entemotionalisierte Anlageentscheidungen zu treffen.

Anzeige

DAX-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue DAX-Analyse vom 9. Januar liefert die Antwort:

Die neusten DAX-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für DAX-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 9. Januar erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

DAX: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...




Weitere Artikel zu DAX