Auch in dieser Woche steht Donald Trump einmal mehr in der ersten Reihe, wenn es um die bedeutenden Einflussfaktoren auf das Geschehen an den Märkten geht. Nach dem Kurzzeit-Crash infolge des „Tags der Befreiung“, welchen der US-Präsident Anfang des Monats ausgerufen hatte ging es zwischenzeitlich wieder mit atemberaubendem Tempo nach oben. Hintergrund hierfür war einerseits, dass Trump die angekündigten „reziproken Zölle“ für die meisten Länder für 90 Tage aussetzen wird. Davon ausgenommen ist allerdings China. Dann gab die Behörde, welche für Grenzschutz und Zölle verantwortlich ist, am Freitagabend bekannt, dass bestimmte Produkte von diesen Einfuhrzöllen ausgenommen werden sollen. Darunter fallen unter anderem Computer, Computerchips, Smartphones sowie Maschinen, mit denen Chips gebaut werden. Nicht nur der Kurs der Apple-Aktie zog entsprechend heftig an!
Ausnahme von der Ausnahme?
Als wäre das Durcheinander nicht bereits einmalig, hat sich am Wochenende Trump erneut zu diesem Thema geäußert. So will er die Zoll-Ausnahme nicht als solche verstanden wissen. Vielmehr würden die einzelnen Produktgruppen nur in einen anderen „Eimer“ geschoben und unterlägen ohnehin weiterhin den „Fentanyl-Zöllen“. Gleichzeitig kündigte US-Handelsminister Lutnick an, dass Smartphones, Computer und einige andere elektronische Geräte zusammen mit Halbleitern gesonderten Zöllen unterliegen werden, die möglicherweise in einem Monat verhängt werden. So hätte es Lutnick gerne, dass das iPhone in den USA gebaut wird und ignoriert dabei logistische Handelsströme, welche über Jahre aufgebaut wurden, die nicht innerhalb von ein paar Wochen geändert werden können. Auch können die fehlenden Kapazitäten nicht innerhalb kürzester Zeit in den USA aufgebaut werden. Last but not least dürfte sich der Preis eines iPhones dann mindestens verdoppeln!
Wie geht es weiter?
Es ist nicht davon auszugehen, dass Trump seine Vorgehensweise ändern wird. Entsprechend sollte man sich darauf einstellen, dass er vorerst weiterhin die Märkte vor sich hertreibt. Seine Politik führt aber zu einem bemerkenswert raschen Vertrauensverlust in die USA. Dies lässt sich am Goldpreis, am US-Dollar und besonders bei den US-Anleihen ablesen. Solange Trump weiterhin für chaotische Zustände sorgt, solange dürfte die Rally bei Gold und die Talfahrt beim US-Dollar weiter anhalten.
Viel Erfolg in der kommenden Börsenwoche
Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
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