Nordkoreanische Hacker haben mit gefälschten US-Firmen gezielt Entwickler der Kryptobranche angegriffen – ein dreister Verstoß gegen internationale Sanktionen. Gleichzeitig verschärfen sich die globalen Handelskonflikte, während Notenbanken weltweit auf die wirtschaftlichen Folgen reagieren.
Cyberangriffe mit Firmen-Fassaden
Laut Recherchen von Reuters und Cybersecurity-Experten richtete eine nordkoreanische Hackergruppe zwei scheinlegale Unternehmen in den USA ein: Blocknovas LLC in New Mexico und Softglide LLC in New York. Die Firmen dienten als Köder, um Krypto-Entwickler mit Malware zu infizieren.
"Dies ist ein seltener Fall, in dem nordkoreanische Hacker tatsächlich legale Unternehmensstrukturen in den USA schufen", erklärt Kasey Best von Silent Push. Die Gruppe gehört zum berüchtigten Lazarus-Kollektiv, das mit dem nordkoreanischen Geheimdienst verbunden ist. Die FBI beschlagnahmte mittlerweile eine der Domains.
Die Attacken zielten auf digitale Geldbörsen und Zugangsdaten der Entwickler ab – eine wichtige Einnahmequelle für das international isolierte Regime in Pjöngjang. Die Aktivitäten verstoßen gegen US-Sanktionen und UN-Resolutionen.
Handelskonflikte belasten globale Wirtschaft
Parallel dazu dominieren handelspolitische Spannungen die internationalen Finanzmärkte:
- USA-Ukraine: Die Verhandlungen über ein Abkommen zu ukrainischen Bodenschätzen verzögern sich weiter. Finanzminister Serhii Marchenko betont jedoch Fortschritte. Die USA drängen auf privilegierten Zugang als Gegenleistung für Militärhilfen.
- USA-Japan: Finanzminister Katsunobu Kato und US-Amtskollege Scott Bessent berieten über Währungskurse. Der Yen hat seit Trumps Amtsantritt bereits 9% aufgewertet. Japan scheut jedoch direkte Interventionen.
- USA-Kanada: Vor den kanadischen Wahlen am Montag eskalierte der Streit über Autozölle erneut. Premierminister Mark Carney warnt vor wirtschaftlicher Abhängigkeit von den USA.
Notenbanken in Alarmbereitschaft
Die Zentralbanken reagieren auf die wachsenden Risiken:
- EZB: Finnlands Notenbankchef Olli Rehn signalisierte mögliche Zinssenkungen im Juni, sollte die Inflation unter das 2%-Ziel fallen.
- Bank of England: Andrew Bailey sieht durch Handelskonflikte Wachstumsrisiken, aber keine Rezessionsgefahr für Großbritannien.
- Russland: Wladimir Putin forderte seine Wirtschaftsbeamten auf, die Handelskrise für die Stärkung der heimischen Produktion zu nutzen. Die russische Wirtschaft zeigt sich widerstandsfähig trotz Sanktionen.
Während die geopolitischen Spannungen zunehmen, zeigt der Fall der nordkoreanischen Cyber-Spione, wie Staaten zunehmend auch digitale Kanäle für ihre wirtschaftlichen und politischen Ziele nutzen. Für Unternehmen und Investoren wird die Risikolandschaft damit immer komplexer.