Neuer Trump-Trade am Aktienmarkt?
Europäische Verteidigungswerte verzeichnen zweistellige Kurssprünge nach klaren Signalen der neuen US-Regierung zur Außenpolitik und Selenskyj-Empfang im Weißen Haus

- Wertpapiere der Verteidigungsindustrie stark im Plus
- Europas militärische Eigenständigkeit im Fokus
- Mögliche Inflationseffekte durch Aufrüstungsprogramme
- Potenzielle Zinsfolgen für Anlageentscheidungen
Es vergeht fast kein Tag, an welchem US-Präsident für eine weitere Schlagzeile in den Medien gut ist. Dies ist eine der zentralen Eigenschaften Trumps, der in den vergangenen Wochen auch mit der Übernahme Kanadas, dem Kauf Grönlands oder auch der Umwandlung des Gaza-Streifens in ein Ferienparadies auf sich aufmerksam gemacht hat. Ganz im Stil seiner TV-Rolle „The Apprentice“ haben Trump und sein Vize Vance den ukrainischen Präsidenten Selenskyj beim Empfang im Weißen Haus am vergangenen Freitag geradezu vorgeführt. Nur das berühmte „you’re fired“ fehlte bei dem Schauspiel noch. Damit hat Trump aber auch ganz klar gezeigt, welche kompromisslose Politik er in seiner zweiten Amtszeit verfolgt. Am Aktienmarkt konnten zum Wochenauftakt bereits einige Titel von diesem Trend profitieren.
Rüstungsaktien besonders gefragt!
Mit teilweise zweistelligen Kurssprüngen konnten zum Wochenauftakt die deutschen Rüstungsaktien glänzen. Diese waren schon nach der Rede von J. D. Vance bei der Münchener Sicherheitskonferenz nach oben geklettert. Mit dem raschen Anstieg sind die Bewegungen nun allerdings etwas überhitzt, so dass es kurzfristig durchaus wieder kleinere Rücksetzer geben könnte. Da sich Europa nicht nur militärisch nicht mehr auf die USA verlassen kann, dürfte die Aufrüstung in den kommenden Monaten ein wesentliches Thema sein, für welches viel Geld ausgegeben werden muss. Davon sollten die Rüstungstitel weiterhin profitieren, so dass sich kleinere Zwischenkorrekturen entsprechend zum Einstieg anbieten.
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Treiben die Rüstungsausgaben die Inflation?
Die rasche und deutliche Aufrüstung wird nicht billig werden und könnte die Inflation mittelfristig unterstützen. Sollte sich dieses Szenario erkennen lassen, dürfte auch die Europäische Zentralbank dies in ihre Planung mit einfließen lassen. In diesem Fall ist von einem Ende des Abschnitts fallender Zinsen auszugehen, was sich dann auch entsprechend auf die Bewegung am Aktienmarkt auswirken wird. Noch ist es aber nicht so weit. Es dürfte aber kein Fehler sein, dieses Szenario im Blickfeld zu behalten, möchte man davon nicht negativ überrascht werden. Ob sich dies allerdings noch in diesem Jahr auswirken wird, bleibt abzuwarten.
Viel Erfolg in der kommenden Börsenwoche
Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
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