Wien (www.fondscheck.de) – Im September 2020 wurden in Deutschland 1.829.254 ETF-Sparpläne ausgeführt, 1,59 Prozent weniger als im Vormonat, so die Experten von „FONDS professionell“.

Das gehe aus dem jüngsten Retail-Marktreport des Anlegerportals „Extra-ETF“ aus München hervor, der auf Angaben von 13 Banken und Online-Brokern basiere.

Damit sei die Zahl der ETF-Sparpläne erstmals seit Beginn der Erhebung gesunken. Bis dato habe der Trend steil nach oben gezeigt: Für Ende 2015 weise die Studie beispielsweise nur gut 250.000 ETF-Sparpläne aus, drei Jahre später seien es schon fast 900.000 gewesen. Ende 2019 habe Extra-ETF-Research dann gut 1,3 Millionen Sparpläne erfasst. Allein in den ersten neun Monaten dieses Jahres sei die Zahl der ETF-Sparpläne also um 38 Prozent gestiegen – trotz des jüngsten Minirückgangs.

Doch wie sei das Minus im September zu erklären? Bei einer der teilnehmenden Direktbanken habe es deutlich weniger Ausführungen gegeben als im Vormonat, erläutere Extra-ETF-Betreiber Markus Jordan auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE. Er vermute, dass es sich hierbei eher um einen „buchungstechnischen Effekt“ handele, und rechne bereits im nächsten Monat wieder mit einem Plus.

Allerdings konstatiere auch Jordan, dass sich das Wachstum im Segment der ETF-Sparpläne zuletzt verlangsamt habe. Ein Grund dafür könnte sein, dass Kunden inzwischen vermehrt zu kostengünstigen „Neo-Brokern“ wie Trade Republic oder Scalable Capital wechseln würden, so seine Vermutung. Die Daten der Neo-Broker würden in der Markterhebung bislang nicht erfasst. (30.10.2020/fc/n/e)