Auf den ersten Blick sehen die neuesten Zahlen von Holcim unspektakulär aus: Der Umsatz stagnierte im ersten Quartal 2025. Doch unter der Oberfläche brodelt es – positiv. Wie schafft es der Baustoffriese, seine Profitabilität trotz schwieriger Märkte und Wetterkapriolen zu steigern?
Zahlenwerk mit Licht und Schatten
Der Konzernumsatz lag bei 5,54 Milliarden Schweizer Franken und damit leicht unter dem Vorjahreswert (-0,8%). Als Bremsklotz wirkte dabei unter anderem der starke Franken, der die im Ausland erzielten Erlöse bei der Umrechnung schmälerte. Währungsbereinigt ergab sich nur ein minimales Minus von 0,2%.
Wirklich interessant wird es aber beim Blick auf den Gewinn: Der wiederkehrende operative Gewinn (EBIT) kletterte währungsbereinigt um 1,7% – und das überproportional zum Umsatz. Die entsprechende Marge verbesserte sich spürbar auf 19,1%, nach 17,9% im Vorjahresquartal. Holcim verdient also mehr an jedem verkauften Sack Zement oder Kubikmeter Beton.
Regionale Achterbahnfahrt
Doch wie kommt diese Widerstandsfähigkeit zustande? Ein Blick auf die Regionen zeigt ein sehr unterschiedliches Bild. Ausgerechnet der wichtige nordamerikanische Markt schwächelte erheblich. Hier brachen die Verkäufe währungsbereinigt um 5,4% ein, der operative Gewinn stürzte regelrecht ab (-112,3%). Als Hauptgrund nannte das Management ungünstige Wetterbedingungen.
Ganz anders die Lage in Lateinamerika: Hier zog der Umsatz um satte 8,1% an, der Gewinn legte um 5,8% zu (jeweils währungsbereinigt). Die Marge erreichte dort beeindruckende 35,0%. Auch Europa zeigte sich robust: Trotz eines leichten Umsatzrückgangs (-2,1%) stieg der operative Gewinn um 5,9%. Ähnlich positiv entwickelte sich die Region Asien, Mittlerer Osten & Afrika mit einem Gewinnplus von 10,5% bei leicht sinkenden Erlösen.
Strategie zahlt sich aus?
Was treibt den Konzern trotz der regionalen Unterschiede an? Holcim verweist auf seine Strategie, sich auf margenstärkere Produkte und nachhaltige Baulösungen zu konzentrieren. Der Anteil von CO2-reduziertem Beton (ECOPact) am Fertigbetonabsatz kletterte auf 32%, bei CO2-armem Zement (ECOPlanet) sind es bereits 29%. Diese umweltfreundlicheren Produkte scheinen bei den Kunden anzukommen und stützen offenbar die Profitabilität.
Zudem treibt der Konzern seine Expansion durch gezielte Zukäufe voran. Fünf Akquisitionen wurden allein im ersten Quartal abgeschlossen.
Abspaltung rückt näher
Ein ganz entscheidender Punkt für die Zukunft ist die geplante Abspaltung des Nordamerika-Geschäfts unter dem Namen Amrize. Dieser Prozess liege voll im Plan, teilte Holcim mit. Das Listing an der New Yorker Börse wird weiterhin für Juni 2025 erwartet. Es soll eine vollständige Abspaltung ("Spin-off") werden, Amrize agiert dann als eigenständiges Unternehmen.
Trotz der Herausforderungen bestätigte das Management die Prognose für das Gesamtjahr 2025. Erwartet werden weiterhin ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich und ein überproportional steigender operativer Gewinn mit weiterer Margenverbesserung. Der Free Cashflow soll über 3,5 Milliarden Franken liegen.
Die Bestätigung der Jahresziele sendet ein Signal der Zuversicht. Nun richten sich die Augen gespannt auf die geplante Abspaltung des Nordamerika-Geschäfts im Juni – ein Schritt, der die Karten für die Holcim-Aktie neu mischen könnte.
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