Kurzfristige Rally am US-Aktienmarkt?
Während der DAX von geplanten Staatsausgaben profitiert, belasten Trumps Handelspolitik und Musks Reformagenda die US-Märkte - doch die Notenbank könnte Abhilfe schaffen.

- DAX übertrifft amerikanische Indices
- Radikale Maßnahmen beunruhigen Investoren
- FED zwischen Inflationsbekämpfung und Wachstumsförderung
- Mögliche Marktvolatilität vor Erholung
Der DAX läuft seit Wochen besser als seine US-amerikanischen Mitbewerber. So stehen die Anleger der deutschen Schuldenausweitung positiv gegenüber und erwarten, dass die in den letzten Jahren enttäuschende Wirtschaftsentwicklung damit einen deutlichen Impuls bekommt. Anders sieht es hingegen in den USA aus. Dort sorgt die Kombination aus einem unkalkulierbaren US-Präsidenten Trump und der brachialen Vorgehensweise seines „Chefberaters“ Musk für immer größere Sorgenfalten auf der Stirn der Anleger.
Trump und Musk sorgen für langfristige Schäden
Viele Anleger agieren bislang aber immer noch nach dem „Prinzip Hoffnung“. So hofft man, dass es Trump nicht zum Äußersten treibt bzw. es schon nicht so schlimm kommen wird. Bislang war die Vorgehensweise in seiner zweiten Amtszeit allerdings deutlich radikaler als in seiner ersten. Insofern wäre es keine große Überraschung, wenn die Hoffnungen verfehlt werden. Es ist in besonderem Maße die Kombination seiner Aktionen, die durchaus Anlass zur Sorge bereiten. Neben dem sich immer weiter ausdehnenden Handelskrieg, den Trump mit seinen willkürlichen Zöllen entfacht hat, sorgen auch die Maßnahmen Musks immer mehr für Verstimmung. Die Abschaffung ganzer Ministerien, die Massenentlassungen von Staatsbediensteten, die radikale Kürzung im Bildungs- und Forschungswesen, die erschreckend rückläufige Akzeptanz der US-amerikanischen Rechtsprechung dürften sich auch mittel- bis langfristig auswirken. Dies lässt sich allmählich auch am Aktienmarkt ablesen, die Anleger werden in Bezug auf US-Titel zunehmend zurückhaltender.
Wie reagiert die US-Notenbank?
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Während die US-Importzölle sowie die Vorgehensweise bei US-Migranten die Inflation weiter nach oben treiben dürfte, wirken sich diese Punkte auch belastend auf das US-Wirtschaftswachstum aus, was in der Summe als „Stagflation“ bezeichnet wird. Während ein Mittel zur Bekämpfung der Inflation das Anheben des Leitzinses darstellt, wirkt sich dies negativ auf die konjunkturelle Entwicklung aus. Die US-Notenbank steht daher vor der undankbaren Aufgabe, auf die von der US-Politik geschaffenen Probleme reagieren zu müssen. Legt man die Aussagen von FED-Chef Powell nach dem letzten Treffen der US-Notenbank zugrunde, dürfte das Pedel allerdings eher in Richtung einer Stimulation der US-Wirtschaft ausfallen. Dies sollte dann auch dem angeschlagenen US-Aktienmarkt wieder unter die Arme greifen. Bis dahin könnte es aber durchaus noch einige Turbulenzen geben.
Viel Erfolg in der kommenden Börsenwoche
Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
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