Kurz zusammengefasst:
  • Verbraucherpreise steigen vier Monate in Folge
  • Nur eine Zinssenkung für September erwartet
  • Haushaltsdefizit erreicht 840 Milliarden Dollar
  • Handelspolitische Spannungen verschärfen Inflationsdruck

Die US-Wirtschaft startet mit einem unerwarteten Inflationsschub ins Jahr 2025, was die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen der Federal Reserve dämpft. Die Verbraucherpreise stiegen im Januar um 3% im Jahresvergleich – der vierte monatliche Anstieg in Folge. Besonders Wohnkosten, Lebensmittel und Energie trieben die Teuerung an.

Geldpolitische Konsequenzen

Fed-Chef Jerome Powell reagierte unmittelbar auf die überraschend hohen Inflationsdaten. Vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses betonte er, dass der Kampf gegen die Inflation noch nicht gewonnen sei. „Wir sind nah dran, aber noch nicht am Ziel“, so Powell. Die robuste Wirtschaftslage erlaube es der Fed, geduldig zu bleiben und die restriktive Geldpolitik wirken zu lassen.

Die Finanzmärkte passten ihre Erwartungen deutlich an: Statt mehrerer Zinssenkungen wird nun nur noch mit einer einzigen Reduzierung um 0,25 Prozentpunkte im September gerechnet. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um 10 Basispunkte auf 4,6%.

Handelspolitische Spannungen verschärfen Inflationssorgen

Die Situation wird durch die Handelspolitik der Trump-Administration zusätzlich verkompliziert. Neue Zölle auf chinesische Waren sowie drohende Handelskonflikte mit Kanada und Mexiko könnten die Inflation weiter anheizen. Analysten warnen, dass protektionistische Maßnahmen die Kosten für Unternehmen und Verbraucher erhöhen und Lieferketten stören könnten.

Haushaltsdefizit verschärft wirtschaftliche Risiken

Parallel zur Inflationsproblematik wächst das US-Haushaltsdefizit besorgniserregend. Im Januar belief sich das Defizit auf 129 Milliarden Dollar – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr. In den ersten vier Monaten des Fiskaljahres 2025 summierte sich das Defizit bereits auf den Rekordwert von 840 Milliarden Dollar, 58% mehr als im Vorjahreszeitraum.

Auswirkungen auf die Märkte

Die Kombination aus anhaltender Inflation, restriktiver Geldpolitik und wachsendem Haushaltsdefizit belastet die Finanzmärkte. Der S&P 500 gab nach Bekanntgabe der Inflationsdaten nach. Investmentstrategen überdenken ihre Portfolioausrichtung, wobei große Unternehmen mit starkem Cashflow an Attraktivität gewinnen könnten.

Ausblick

Die kommenden Wochen werden entscheidend für die weitere Entwicklung. Am 28. Februar wird der von der Fed bevorzugte PCE-Preisindex veröffentlicht. Zudem werden die Auswirkungen der Handelspolitik und die Entwicklung der Staatsfinanzen genau beobachtet. Die Märkte müssen sich möglicherweise auf eine längere Phase höherer Zinsen einstellen, während die Fed zwischen Inflationsbekämpfung und wirtschaftlicher Stabilität balanciert.