Hapag-Lloyd Aktie: Langsameres Tempo?
Die Hamburger Containerreederei meldet sinkende Nettoerträge trotz leichter EBITDA-Steigerung und dämpft mit reduzierter Ausschüttung und vorsichtiger Jahresprognose Anlegererwartungen.

- Nettoertrag sinkt um fast ein Fünftel
- Ausschüttung pro Anteil reduziert
- Transportvolumen leicht gestiegen
- Geopolitische Risiken beeinflussen Prognose
Die Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd verzeichnete im Geschäftsjahr 2024 einen Gewinnrückgang und kündigte gleichzeitig eine Dividendenkürzung an, was bei Anlegern für Enttäuschung sorgte. Trotz eines leichten Anstiegs des operativen Ergebnisses (EBITDA) auf 4,6 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr (4,5 Milliarden Euro), sank der Nettogewinn um beachtliche 18,9 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Als Reaktion darauf reduzierte das Unternehmen die Dividende von 9,25 Euro auf 8,20 Euro je Aktie, was einer Kürzung von 11,4 Prozent entspricht. Diese Entwicklungen wurden hauptsächlich durch geringere Zinserträge und höhere Steuerbelastungen verursacht. Der Umsatz konnte hingegen um 6,6 Prozent auf 19,1 Milliarden Euro gesteigert werden, was vor allem auf höhere Transportmengen zurückzuführen ist. Im Segment Linienschifffahrt erhöhte sich die Transportmenge um 4,7 Prozent auf 12,5 Millionen TEU (Twenty-foot Equivalent Unit).
Herausfordernde Aussichten für 2025
Für das laufende Geschäftsjahr 2025 trübt sich die Prognose deutlich ein. Hapag-Lloyd rechnet mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von lediglich 2,4 bis 3,9 Milliarden Euro – eine erhebliche Reduzierung im Vergleich zum Vorjahr. Diese zurückhaltende Prognose basiert auf der Annahme, dass Durchfahrten durch das Rote Meer in der zweiten Jahreshälfte schrittweise wieder aufgenommen werden könnten. Derzeit meiden die meisten Reedereien aufgrund der Bedrohung durch jemenitische Huthi-Milizen diese Route und nehmen stattdessen den längeren Weg um das Kap der Guten Hoffnung. Diese Umleitung verknappt das Angebot an Schiffen und ermöglicht höhere Frachtraten. Eine Normalisierung der Situation würde zu sinkenden Frachtraten führen und damit die Gewinne schmälern. Vorstandschef der Reederei weist zudem auf weitere Herausforderungen durch volatile Frachtraten und geopolitische Veränderungen hin, die das Geschäftsergebnis in den kommenden Monaten beeinträchtigen könnten.
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