Die globalen Finanzmärkte zeigten sich am Freitag deutlich belastet, nachdem gemischte US-Arbeitsmarktdaten und die Ankündigung neuer Handelskonflikte durch US-Präsident Trump für erhöhte Volatilität sorgten. Der US-Arbeitsmarkt präsentierte sich im Januar mit 143.000 neu geschaffenen Stellen deutlich schwächer als erwartet, während die Arbeitslosenquote überraschend auf 4,0 Prozent sank.
Handelspolitische Spannungen verschärfen sich
Die Ankündigung Trumps, in der kommenden Woche neue Vergeltungszölle gegen mehrere Länder zu verhängen, verstärkte die Marktsorgen zusätzlich. Besonders das Treffen mit dem japanischen Premierminister Ishiba stand im Zeichen handelspolitischer Diskussionen. Trump betonte dabei das Ziel, das amerikanische Handelsdefizit mit Japan auszugleichen, das im Jahr 2024 bei 68,5 Milliarden Dollar lag.
Märkte reagieren nervös
Die Wall Street verzeichnete deutliche Verluste, wobei der Dow Jones um 0,71 Prozent auf 44.431 Punkte fiel. Auch der breiter gefasste S&P 500 und der technologielastige Nasdaq gaben nach. Die Renditen amerikanischer Staatsanleihen stiegen trotz der schwachen Arbeitsmarktdaten, was die komplexe Marktsituation verdeutlicht.
Währungsmärkte im Fokus
Der US-Dollar konnte trotz der gemischten Wirtschaftsdaten zulegen. Der Dollar-Index stieg um 0,41 Prozent auf 108,10 Punkte, während der Euro entsprechend auf 1,0328 Dollar nachgab. Dies spiegelt die anhaltende Unsicherheit an den globalen Märkten wider.
Geldpolitische Perspektiven
Fed-Gouverneurin Kugler plädierte beim Miami Economic Forum für eine Beibehaltung des aktuellen Zinsniveaus. Sie verwies dabei auf die weiterhin über dem Zielwert liegende Inflation und bestehende wirtschaftliche Unsicherheiten. Diese Position gewinnt vor dem Hintergrund der jüngsten Arbeitsmarktdaten zusätzlich an Bedeutung.
Rohstoffmärkte unter Druck
Die Ölpreise bewegten sich nur minimal und steuern auf die dritte Verlustwoche in Folge zu. WTI notierte leicht höher bei 70,64 Dollar pro Barrel, während Brent bei 74,33 Dollar lag. Gold profitierte von seiner Rolle als sicherer Hafen und stieg auf 2.860 Dollar je Unze.
Internationale Handelsspannungen
Die sich abzeichnenden Handelskonflikte belasten besonders exportabhängige Länder wie Japan. Tokio bereitet bereits Zugeständnisse vor, darunter erhöhte LNG-Importe aus den USA und Unterstützung für ein 44-Milliarden-Dollar-Gaspipeline-Projekt in Alaska. Auch die geplante Übernahme von US Steel durch Nippon Steel für 14,9 Milliarden Dollar steht weiter im Fokus der handelspolitischen Diskussionen.
Die Kombination aus schwachen Arbeitsmarktdaten, drohenden Handelskonflikten und der vorsichtigen Haltung der Federal Reserve deutet auf anhaltend volatile Marktbedingungen hin. Analysten erwarten, dass die kommenden Wochen von erhöhter Unsicherheit geprägt sein werden, während die Märkte die verschiedenen wirtschaftspolitischen Entwicklungen verarbeiten.