Der Goldpreis setzt seinen beeindruckenden Höhenflug im Jahr 2025 ungebremst fort und steuert auf die historische Marke von 3.000 US-Dollar pro Feinunze zu. Getrieben von Donald Trumps jüngsten handelspolitischen Ankündigungen erreichte der Goldpreis am Montag mit 2.911,30 Dollar bereits den siebten Rekordstand in diesem Jahr. Die Aussicht auf neue Handelskonflikte und steigende Inflation lässt Anleger verstärkt in den sicheren Hafen Gold flüchten.
Trumps Handelspolitik als Katalysator
Die angekündigte Einführung von 25-prozentigen Zöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte sowie die Androhung von Vergeltungszöllen gegenüber allen Handelspartnern haben die Märkte aufgeschreckt. Diese protektionistische Wende in der US-Handelspolitik verstärkt die Nachfrage nach Gold als traditionellem Inflationsschutz. Unabhängige Analysten wie Ross Norman sehen den Durchbruch der 3.000-Dollar-Marke nicht mehr als Frage des „Ob“, sondern nur noch des „Wann“.
Beispiellose Dynamik am Goldmarkt
Die Entwicklung am Goldmarkt zeigt eine außergewöhnliche Dynamik. Nach einem Kursanstieg von 27% im Vorjahr legte der Goldpreis 2025 bereits weitere 11% zu. Bemerkenswert ist dabei die Beständigkeit der Aufwärtsbewegung – übliche Gewinnmitnahmen und Kursrücksetzer bleiben weitgehend aus, was die fundamentale Stärke des Marktes unterstreicht.
Logistische Herausforderungen und Preisanomalien
Die starke Nachfrage führt zu ungewöhnlichen Entwicklungen im physischen Goldmarkt. Bullionbanken transportieren verstärkt Gold aus asiatischen Handelszentren wie Dubai und Hongkong in die USA, um von den dort entstehenden Preisaufschlägen zu profitieren. Die Goldbestände in COMEX-zertifizierten Lagerhäusern sind seit November um mehr als 90% gestiegen. Gleichzeitig sinken die Bestände in Londoner Tresoren, was zu langen Warteschlangen bei der Metallentnahme führt.
Zentralbanken als wichtige Markttreiber
Die Nachfrage der Zentralbanken bleibt ein entscheidender Faktor für den Goldpreis. Im dritten Jahr in Folge kauften sie 2024 mehr als 1.000 Tonnen Gold, wobei sich die Käufe im letzten Quartal nach Trumps Wahlsieg um 54% beschleunigten. China setzt diese Strategie 2025 fort und erweitert zusätzlich die Möglichkeiten für Versicherungsfonds, in Gold zu investieren.
Geopolitische Risiken im Fokus
Die Entwicklung am Goldmarkt spiegelt auch wachsende geopolitische Spannungen wider. Trumps aggressive Handelspolitik droht bestehende internationale Strukturen zu erschüttern, wie sich an der Warnung von Moody’s bezüglich möglicher Herabstufungen multilateraler Entwicklungsbanken zeigt. Diese Unsicherheit treibt zusätzlich Anleger in sichere Häfen.
Ausblick
Experten erwarten eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. Die Kombination aus handelspolitischen Spannungen, anhaltender Zentralbanknachfrage und der zunehmenden Rolle Chinas am Goldmarkt schafft ein ideales Umfeld für weitere Preissteigerungen. Die historische 3.000-Dollar-Marke rückt damit in greifbare Nähe, wobei die ungewöhnlich stabilen Preisanstiege ohne größere Rücksetzer die Stärke des aktuellen Bullenmarktes unterstreichen.