Kurz zusammengefasst:
  • Zentralbanken kaufen monatlich 50 Tonnen Gold
  • US-Handelskonflikte verunsichern Märkte stark
  • Fed hält an straffem Kurs fest
  • Goldman Sachs sieht Potenzial bis 3.300 Dollar

Die Aussicht auf anhaltend hohe Zentralbank-Nachfrage und geopolitische Spannungen treiben den Goldpreis in neue Höhen. Goldman Sachs hat seine Prognose für Ende 2025 deutlich auf 3.100 US-Dollar je Unze angehoben – ein Niveau, das noch vor wenigen Monaten als utopisch galt.

Zentralbanken als Haupttreiber

Die Analysten von Goldman Sachs erwarten, dass die monatlichen Goldkäufe der Zentralbanken mit durchschnittlich 50 Tonnen deutlich über dem bisherigen Niveau liegen werden. Dies allein könnte den Goldpreis um 9% nach oben treiben. Bei noch stärkeren Käufen von 70 Tonnen pro Monat sehen die Experten sogar Potenzial bis 3.200 Dollar.

Handelspolitische Unsicherheit belastet Märkte

Die handelspolitischen Spannungen zwischen den USA und wichtigen Handelspartnern verstärken den Aufwärtstrend zusätzlich. Die von US-Präsident Trump angedrohten Strafzölle von 25% gegen Mexiko und Kanada verunsichern die Märkte. Zwar wurde eine 30-tägige Aussetzung vereinbart, doch die grundsätzliche Unsicherheit bleibt bestehen.

Geldpolitischer Kurswechsel zeichnet sich ab

Die Federal Reserve hält trotz der Unsicherheiten an ihrem geldpolitischen Kurs fest. Fed-Gouverneur Christopher Waller betont, dass die Notenbank sich nicht von Spekulationen über mögliche Politikänderungen lähmen lassen dürfe. Dennoch rechnen Experten mit ersten Zinssenkungen im Jahresverlauf, was Gold als zinslose Anlage zusätzlich attraktiv macht.

Defensive Qualitäten gefragt

„Während sinkende Unsicherheit zu einer taktischen Korrektur führen könnte, bleiben Long-Positionen in Gold eine starke Absicherung“, betonen die Goldman-Analysten. Dies gilt besonders angesichts möglicher Handelsspannungen, geldpolitischer Risiken und potenzieller Rezessionsgefahren. Bei anhaltend hoher Unsicherheit sehen die Experten sogar Potenzial bis 3.300 Dollar.

Fiskalpolitische Sorgen als zusätzlicher Treiber

Wachsende Bedenken hinsichtlich der US-Staatsfinanzen könnten den Goldpreis um weitere 5% auf 3.250 Dollar treiben. Inflationsängste und fiskalische Risiken könnten sowohl spekulative Positionen als auch ETF-Zuflüsse erhöhen. Zudem könnten Zentralbanken, insbesondere jene mit hohen US-Staatsanleihebeständen, ihre Goldreserven aufstocken.

Die Kombination aus anhaltender Zentralbank-Nachfrage, geopolitischen Spannungen und geldpolitischer Lockerung schafft ein ideales Umfeld für weitere Goldpreissteigerungen. Anleger sollten jedoch die Entwicklung der US-Handelspolitik und mögliche Fortschritte in den Ukraine-Friedensgesprächen genau beobachten, da diese kurzfristige Preisschwankungen auslösen könnten.