Globaler Handelskrieg droht: Trump plant massive Zölle gegen Kanada und Mexiko
Geplante US-Importzölle von 25 Prozent auf Waren im Wert von 918 Milliarden Dollar belasten Finanzmärkte und verunsichern nordamerikanische Wirtschaft.

- Neue Strafzölle belasten globale Finanzmärkte
- Tech-Aktien und Verbrauchervertrauen unter Druck
- Technologiekonflikt mit China verschärft sich
- US-Notenbank plant Stabilisierungsmaßnahmen
Die globalen Finanzmärkte stehen vor einer neuen Bewährungsprobe, nachdem US-Präsident Donald Trump angekündigt hat, die aufgeschobenen Strafzölle gegen Kanada und Mexiko ab März „wie geplant“ umzusetzen. Die drohenden 25-prozentigen Importzölle auf Waren im Wert von über 918 Milliarden US-Dollar könnten die stark verflochtene nordamerikanische Wirtschaft empfindlich treffen und internationale Handelsspannungen verschärfen.
Märkte reagieren nervös
Die Ankündigung belastet bereits jetzt die Stimmung an den Börsen. Die US-Futures deuten auf einen verhaltenen Handelsstart hin, während der S&P 500 am Vortag um 0,5 Prozent nachgab. Besonders der technologielastige Nasdaq Composite verlor mit einem Minus von 1,2 Prozent deutlich an Boden. Als sicherer Hafen gefragt, erreichte Gold unterdessen ein neues Rekordhoch.
Weitreichende Auswirkungen für Unternehmen
Die geplanten Zölle treffen nicht nur auf Widerstand bei den Handelspartnern, sondern sorgen auch in der Wirtschaft für Verunsicherung. Der Schweizer Sicherheitstechnik-Konzern Dormakaba, der sowohl in den USA als auch in Kanada und Mexiko produziert, analysiert bereits die möglichen Auswirkungen auf sein Geschäft. CEO Till Reuter betont jedoch, dass man trotz der Handelshürden am Wachstumskurs im US-Markt festhalten wolle.
Verbrauchervertrauen unter Druck
Die protektionistische Handelspolitik hinterlässt auch bei den US-Verbrauchern Spuren. Das Verbrauchervertrauen dürfte laut Prognosen im Februar den dritten Monat in Folge sinken – von 104,1 auf 102,7 Punkte. Umfragen der Universität Michigan zeigen zudem wachsende Sorgen über steigende Preise durch die Zollpolitik.
Technologiesektor im Fokus
Parallel zu den Handelsspannungen mit den NAFTA-Partnern verschärft sich auch der Technologie-Konflikt mit China. Das Weiße Haus plant eine Verschärfung der Exportkontrollen für Halbleitertechnologie, insbesondere bei Nvidia-Chips. Ehemalige US-Sicherheitsbeamte warnen eindringlich vor dem wachsenden technologischen Vorsprung Chinas und fordern vom Kongress höhere Forschungsbudgets.
Finanzsektor sucht neue Wege
Während die Handelskonflikte eskalieren, arbeitet die US-Notenbank an der Stabilisierung des Finanzsystems. Lorie Logan von der Dallas Fed schlägt vor, tägliche Auktionen für Diskontfenster-Kredite einzuführen. Diese könnten Banken den Zugang zu Liquidität erleichtern und das Stigma der Kreditaufnahme bei der Fed reduzieren.
Ausblick bleibt unsicher
Die sich abzeichnende Verschärfung der Handelskonflikte könnte die bereits angespannte Wirtschaftslage weiter belasten. Analysten von Vital Knowledge sehen zwar „rote Flaggen“, betonen aber, dass die grundlegende Wirtschaftssituation „in Ordnung“ sei und große Kurseinbrüche unwahrscheinlich mache. Dennoch bleibt die weitere Entwicklung stark von den handelspolitischen Entscheidungen in Washington abhängig.