Kurz zusammengefasst:
  • Australiens Inflationsrate sinkt auf 2,4 Prozent
  • UK plant Oxford-Cambridge Wachstumskorridor
  • Internationale Handelsspannungen belasten Märkte zusätzlich
  • Britische Wachstumsprognosen unter einem Prozent

Die weltwirtschaftliche Lage präsentiert sich Anfang 2025 weiterhin herausfordernd. Während Australien mit einer überraschend niedrigen Inflation zu kämpfen hat, ringt Großbritannien um neue Wachstumsimpulse. Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus Down Under zeigen eine Inflationsrate von 2,4% im vierten Quartal 2024, was unter den Erwartungen der Analysten lag.

Australiens Wirtschaft im Spannungsfeld

Die Reserve Bank of Australia (RBA) steht vor einem Balanceakt. Während die Gesamtinflation deutlich zurückgegangen ist, verharrt die Kerninflation mit 3,2% noch immer über dem Zielkorridor von 2-3%. Besonders die Ausgaben für Freizeitaktivitäten und Urlaubsreisen treiben die unterliegende Inflation an, gestützt durch einen robusten Arbeitsmarkt.

Der australische Weinsektor verzeichnet zeitgleich eine komplexe Entwicklung. Nach der Aufhebung chinesischer Handelsbeschränkungen im März 2024 erlebten die Exporte zwar einen deutlichen Aufschwung, doch der globale Weinkonsum befindet sich auf dem niedrigsten Stand seit 1996. Die Branche sieht sich mit der Herausforderung konfrontiert, dass die anfängliche Nachfrage aus China hauptsächlich auf Lageraufstockungen zurückzuführen sein könnte.

Britische Wachstumsoffensive

In Großbritannien bereitet Finanzministerin Rachel Reeves eine aggressive Wachstumsstrategie vor. Nach einem schwachen zweiten Halbjahr 2024 ohne Wirtschaftswachstum plant die Labour-Regierung massive Infrastrukturinvestitionen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung eines „Wachstumskorridors“ zwischen Oxford und Cambridge, der als „Europas Silicon Valley“ etabliert werden soll.

Die britische Regierung kämpft dabei gegen Wachstumsprognosen von unter 1% für das laufende Jahr an. Internationale Großbanken wie Morgan Stanley und Goldman Sachs haben ihre Prognosen bereits nach unten korrigiert. Reeves betont jedoch: „Niedriges Wachstum ist nicht unser Schicksal. Aber Wachstum wird nicht ohne Kampf kommen.“

Globale Handelsspannungen

Die internationale Handelspolitik verschärft die wirtschaftlichen Herausforderungen zusätzlich. Die angekündigten US-Zölle von 25% auf Importe aus Kanada und Mexiko ab Februar 2025 sowie mögliche neue Handelsbeschränkungen gegenüber China sorgen für zusätzliche Unsicherheit an den Märkten.

Die Entwicklungen zeigen, dass die globale Wirtschaft weiterhin mit strukturellen Herausforderungen konfrontiert ist. Während Australien um die richtige Balance zwischen Inflationsbekämpfung und Wachstum ringt, versucht Großbritannien durch massive Investitionen einen Wachstumsschub zu erzeugen. Die protektionistischen Tendenzen in der US-Handelspolitik könnten diese Bemühungen jedoch zusätzlich erschweren.

Der Ausblick für 2025 bleibt damit von erheblicher Unsicherheit geprägt. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die eingeleiteten Maßnahmen ausreichen, um nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu generieren und gleichzeitig die Inflation unter Kontrolle zu halten.