Kurz zusammengefasst:
  • Globale Wirtschaftsabkühlung in Schlüsselmärkten
  • Technologiesektor verzeichnet schwächere Prognosen
  • Fed hält an restriktiver Geldpolitik fest
  • Stabilisierende Faktoren in China und Polen

Die Weltwirtschaft zeigt zu Beginn des Jahres 2025 deutliche Anzeichen einer Abkühlung. Während wichtige Volkswirtschaften in Mitteleuropa und Lateinamerika mit rückläufigen Wachstumszahlen kämpfen, spiegelt sich die gedämpfte Stimmung auch in den Unternehmensergebnissen wider. Der US-Baumaschinenkonzern Caterpillar verzeichnete im vierten Quartal einen Gewinnrückgang aufgrund verhaltener Nachfrage, die durch hohe Kreditkosten und anhaltende Inflation gedämpft wird.

Schwächephase in Europa und Lateinamerika

In Mexiko überraschte ein unerwarteter BIP-Rückgang von 0,6 Prozent im vierten Quartal die Analysten. Besonders der Agrarsektor litt mit einem Einbruch von 8,9 Prozent, während die Industrieproduktion um 1,2 Prozent nachgab. Auch in Italien verschlechtert sich die Arbeitsmarktlage – die Arbeitslosenquote stieg im Dezember auf 6,2 Prozent, deutlich über den Erwartungen von 5,7 Prozent.

Osteuropäische Wirtschaft mit gemischten Signalen

Polen und Ungarn konnten sich zum Jahresende 2024 zwar stabilisieren, die Prognosen für 2025 bleiben jedoch verhalten. Während Polen ein Wachstum von 2,8 Prozent erwartet, rechnen Experten für Ungarn nur mit 1,5 Prozent – beide Werte liegen unter dem Marktkonsens. Die schwache Nachfrage aus Deutschland belastet dabei besonders die exportorientierten Volkswirtschaften.

Geldpolitischer Ausblick

Die Bank of America geht davon aus, dass der Zinssenkungszyklus der US-Notenbank Fed beendet ist. Nach der jüngsten Fed-Sitzung deutet wenig auf eine baldige Lockerung hin. Fed-Chef Powell betonte, die aktuelle Politik sei „gut positioniert“. In Chile erwarten Analysten, dass die Zentralbank den Leitzins bei 5 Prozent belässt – eine Reaktion auf globale Unsicherheiten und Inflationsrisiken.

Technologiesektor unter Druck

Der israelische Fahrassistenzsystem-Spezialist Mobileye dämpft die Erwartungen für 2025 deutlich. Mit einem prognostizierten Umsatz von 1,69 bis 1,81 Milliarden Dollar liegt das Unternehmen klar unter den Analystenerwartungen von 1,94 Milliarden Dollar. Besonders der wichtige chinesische Markt schwächelt aufgrund lokaler Konkurrenz mit günstigeren Lösungen.

Perspektiven für Aufschwung

Trotz der aktuellen Schwächephase gibt es positive Signale: Die chinesische Regierung führt neue Subventionen für Elektrofahrzeuge ein, um den Absatz anzukurbeln. In Polen stützen steigende Löhne und fiskalische Impulse die Binnennachfrage. Diese stabilisierenden Faktoren könnten im Jahresverlauf zu einer graduellen Erholung beitragen, auch wenn externe Risiken wie geopolitische Spannungen und volatile Rohstoffpreise bestehen bleiben.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Weltwirtschaft die aktuelle Schwächephase überwinden kann. Viel wird von der weiteren Entwicklung der Inflation und den geldpolitischen Entscheidungen der großen Notenbanken abhängen.