Die globalen Finanzmärkte zeigen sich zu Beginn des Jahres 2025 von wachsenden handelspolitischen Spannungen geprägt. Während die USA unter Präsident Trump neue Zölle gegen China und andere Handelspartner verhängen, reagiert der Arbeitsmarkt mit überraschend positiven Signalen. Die jüngsten ADP-Beschäftigungsdaten übertrafen mit einem Plus von 183.000 Stellen die Erwartungen der Analysten deutlich.
Neue Dimension im Handelskonflikt
Die Trump-Administration hat einen aggressiven handelspolitischen Kurs eingeschlagen und plant flächendeckende Zölle von 10% auf chinesische Importe. Die Reaktion aus Peking fiel mit gezielten Gegenzöllen auf US-Energieimporte wie Kohle, Flüssiggas und Rohöl bislang moderat aus. Analysten von Wells Fargo weisen allerdings darauf hin, dass die USA heute weniger Druckmittel gegenüber China haben als noch während des ersten Handelskriegs. China hat seine Handelsbeziehungen diversifiziert und Produktionskapazitäten nach Mexiko verlagert.
Arbeitsmarkt trotzt Unsicherheiten
Trotz der handelspolitischen Turbulenzen zeigt sich der US-Arbeitsmarkt in robuster Verfassung. Die privaten Arbeitgeber schufen im Januar 183.000 neue Stellen – deutlich mehr als die prognostizierten 150.000. Auch die Dezember-Zahlen wurden nach oben korrigiert. Der ADP-Bericht gilt als wichtiger Indikator für den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung, der für Freitag erwartet wird.
Globale Auswirkungen
Die Handelsspannungen hinterlassen auch bei anderen Volkswirtschaften ihre Spuren. Indien erwägt eine Überprüfung seiner Importzölle auf über 30 Produktgruppen, darunter Luxusautos und Solarzellen. Damit reagiert Neu-Delhi auf den wachsenden Druck aus Washington. Indonesiens Wirtschaft wächst zwar stabil mit 5%, bleibt aber hinter den ambitionierten Regierungszielen zurück.
Märkte unter Druck
An den Finanzmärkten sorgen die Entwicklungen für erhöhte Volatilität. Die US-Aktienfutures gerieten nach schwachen Alphabet-Zahlen unter Druck, während Gold ein neues Rekordhoch bei 2.877 Dollar erreichte. Der Dollar zeigte sich schwächer, besonders gegenüber dem Yen nach positiven japanischen Lohndaten. Die Ölpreise gaben angesichts der chinesischen Strafzölle auf US-Öl nach.
Ausblick bleibt unsicher
Die weitere Entwicklung hängt maßgeblich vom Verlauf der Handelsgespräche zwischen den USA und China ab. Experten sehen die Position der USA durch veränderte Handelsströme und Chinas neue Partnerschaften geschwächt. Gleichzeitig deuten die robusten Arbeitsmarktdaten darauf hin, dass die US-Wirtschaft den handelspolitischen Gegenwind bisher gut verkraftet. Die nächsten Wochen dürften zeigen, ob sich die Situation weiter zuspitzt oder ob beide Seiten einen Weg zur Deeskalation finden.