Kurz zusammengefasst:
  • Trump setzt angekündigte Importzölle durch
  • US-Notenbank könnte mit Zinserhöhungen reagieren
  • Weitere Zölle gegen EU möglich

Die Zölle können etwas weh tun, bemerkte der alte und neue US-Präsident Trump am Wochenende, als er Importzölle gegenüber Kanada, Mexiko und China verkündete. An den Aktienmärkten erfolgte die Reaktion prompt und die Kurse gingen in den Keller. So hatten Optimisten trotz seiner Ankündigungen darauf gehofft, dass Trump diese „nur“ als Druckmittel einsetzen wird. Und auch nach dem Rücksetzer zum Wochenauftakt haben viele Anleger Hoffnung, dass sich Trump doch noch davon überzeugen lässt, dass die Erhebung von Zöllen in der Regel nur Verlierer hervorbringt. Was ist nun zu erwarten?

Was ist in den kommenden Monaten zu erwarten?

Die US-Notenbank hatte in der vergangenen Woche die bereits in Aussicht gestellte Zinspause verkündet und sich damit auch gegen die Wünsche von Trump positioniert. Schließlich ist davon auszugehen, dass die von Trump geplanten Zölle zu einem Preisanstieg führen werden. Erst im vergangenen Jahr hat die FED die Inflation wieder zurückgeführt. Mit den Importzöllen könnte die Notenbank daher erneut den steigenden Preisen mit steigenden Zinsen entgegensteuern. Ein Szenario, welches ebenfalls am Aktienmarkt nicht gut ankommt. So könnte der Rücksetzer vom Monatsbeginn daher nur ein Vorgeschmack darauf sein, was in den kommenden Monaten immer wieder auf der Tagesordnung stehen könnte.

Zunehmende Schwankungen

Donald Trump lässt zu Beginn seiner zweiten Amtszeit keinen Zweifel daran, dass er seine Ankündigungen tatsächlich umsetzen wird – und seien sie noch so eigenartig. Wer den Vorschlag Trumps, Kanada als 51. Bundesstaat der USA einzugliedern ebenso wie die Übernahme Grönlands zunächst milde belächelte, sieht sich allmählich eines Besseren belehrt. Während der ehemalige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker den damaligen US-Präsident Trump in seiner ersten Amtszeit noch davon überzeugen, dass es kein Handelsbilanzdefizit zwischen den USA und Europa gibt, muss mittlerweile davon ausgegangen werden, dass Trump nach seiner ersten Zoll-Runde in Kürze auch die EU verstärkt ins Auge fasst. Sollten dann weitere Import-Zölle verkündet werden, dürfte es zu weiteren Verkäufen am Aktienmarkt kommen. Es ist daher kein Fehler, sich allmählich mit einem solchen Szenario anzufreunden, möchte man davon nicht negativ überrascht werden!

Viel Erfolg in der kommenden Börsenwoche

Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
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