Wenn Du über eine Investition in Aktien nachdenkst, dann ist das grundsätzlich eine kluge Entscheidung. Schließlich sorgt die hohe Inflation für eine deutliche Reduktion Deiner Kaufkraft, was Du jedes Mal aufs Neue an der Supermarktkasse bemerkst. Bevor Du Dich auf einzelne Aktien stürzt, solltest Du Dich allerdings zuerst einmal damit beschäftigen, wie Du ein diversifiziertes Aktienportfolio aufbaust.

Warum Diversifikation so wichtig ist

Diversifikation ist deshalb von so großer Bedeutung für Anleger, weil sie zur Minimierung von Risiken führt. Du hast mit Sicherheit selbst schon einmal den sehr bekannten Spruch gehört, dass man nicht alle Eier in einen Korb legen soll. Dementsprechend sollte Dein Aktienportfolio nicht aus nur einem einzigen Wert oder einer einzelnen Branche bestehen. Geht das Unternehmen hinter der Aktie nämlich bankrott, hast Du Dein gesamtes Kapital verloren. Fokussierst Du Dich auf eine einzige Branche, verteilst Du Dein Kapital zwar auf verschiedene Unternehmen, sodass Du keinen Totalverlust erleidest, wenn ein bestimmtes Unternehmen Pleite geht. Allerdings erleidest Du auch in diesem Fall hohe Verluste, wenn sich die Branche schlecht entwickelt. Daher ist es ratsam, über verschiedene Aktien sowie Branchen hinweg zu diversifizieren. Es kann sinnvoll sein, neben Aktien auch in andere Anlageklassen zu investieren, um die Verluste einer Anlageklasse durch die Gewinne einer anderen Anlageklasse auszugleichen.

Anlageziel festlegen und Anlagehorizont definieren

Wenn Du in Aktien investieren möchtest, solltest Du Dir über Dein Anlageziel im Klaren sein, noch bevor Du Deine erste Aktie kaufst. Dabei kannst Du Dir Gedanken darüber machen, ob Deine Anlagen regelmäßige Einnahmen oder langfristiges Wachstum erwirtschaften sollen. Wenn der Fokus auf regelmäßigen Einkünften liegt, ist eine Dividendenstrategie empfehlenswert. Eine Mischung aus beidem ist ebenfalls denkbar. Zusätzlich dazu spielt auch der Anlagehorizont eine wichtige Rolle. Hierbei handelt es sich um den Zeitraum, innerhalb dessen Du Dein Kapital investiert lassen möchtest. Dieser nimmt großen Einfluss darauf, welche Anlagen für ein Investment geeignet sind und welche nicht. Bist Du noch ziemlich jung und sparst für den Ruhestand, kannst Du langfristige Anlagen favorisieren und auch etwas mehr ins Risiko gehen. Soll das Kapital nicht allzu lange gebunden sein, lohnt sich eine Investition in stabilere Anlagen eher. Allerdings fällt dann auch das Renditepotenzial entsprechend niedriger aus.

Risikotoleranz identifizieren

Eine zentrale Rolle beim Aufbau eines Aktienportfolios spielt die sogenannte Risikotoleranz. Unter diesem Begriff versteht man die eigene Einstellung gegenüber Risiken. Um Deine Risikotoleranz zu bestimmen, solltest Du Dir die Frage stellen, wie gut Du mit Volatilität bzw. mit Schwankungen im Portfolio umgehen kannst. Fühlst Du Dich unwohl bei dem Gedanken, heftigen Kursschwankungen ausgesetzt zu sein, sollte die Wahl auf konservativere Werte fallen, die bereits am Markt etabliert sind. Dabei hängt die Risikotoleranz auch von Deiner finanziellen Situation, Deinem Alter und Deiner Erfahrung ab. Die Einschätzung der eigenen Risikotoleranz sollte möglichst realistisch sein, um ein passendes Verhältnis von Rendite zu Risiko zu finden. Die Einstellung gegenüber Risiken kann sich im Laufe der Zeit verändern, sodass sich Dein Risikoprofil ändern und eine Anpassung der eigenen Strategie erforderlich werden kann.

Verschiedene Aktien auswählen

Beim Aufbau eines diversifizierten Aktienportfolios ist die Auswahl passender Aktien von entscheidender Bedeutung. Dabei bestehen am Aktienmarkt viele verschiedene Möglichkeiten, das eigene Portfolio zu gestalten. Damit Du Aktien kaufen kannst, brauchst Du einen passenden Broker.

Blue-Chip-Aktien für Dividenden und Stabilität

Unter Blue-Chip-Aktien versteht man große und bereits am Markt etablierte Unternehmen. In der Regel handelt es sich hier um riesige Konzerne, die ihre Produkte und Dienstleistungen schon lange erfolgreich am Markt anbieten und somit über eine starke Marke verfügen. Diese Art von Aktien gilt als stabiles Investment, da diese Unternehmen allein schon aufgrund ihrer Größe und ihrer Erfahrung über große Wettbewerbsvorteile verfügen. Meist zahlen solche Unternehmen eine Dividende aus. Beispiele für bekannte Blue-Chip-Aktien sind:

  • Coca-Cola
  • Apple
  • Nestlé
  • Bank of America
  • Microsoft

Wachstumsaktien für Zukunftspotenzial

Im Gegensatz zu Blue-Chip-Aktien, die bereits lange bestehen und am Markt etabliert sind, handelt es sich bei Wachstumsaktien um Unternehmen, die oftmals noch recht klein und in einer aufstrebenden Branche aktiv sind. Das hohe Wachstum dieser Unternehmen sorgt dafür, dass das Renditepotenzial größer ausfällt. Daher geht ein Investment in solche Aktien aber auch mit einem erhöhten Risiko einher. Wachstumsaktien sind oft im Technologiesektor ansässig.

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Internationale Aktien zur geografischen Diversifikation

Wenn Anleger ausschließlich in ihrem Heimatland investieren, spricht man auch vom „Home Bias“. Dieses Vorgehen führt zu einem Klumpenrisiko, da die Performance des eigenen Portfolios in diesem Fall stark an die wirtschaftliche Entwicklung eines bestimmten Landes geknüpft ist. Um dieses Risiko zu reduzieren, kannst Du in Aktien von Unternehmen investieren, die ihren Sitz in einem anderen Land haben.

Small-Cap Aktien

Unter Small-Cap Aktien versteht man Aktien von Unternehmen, die über eine geringe Marktkapitalisierung verfügen. Die geringe Größe dieser Unternehmen führt dazu, dass das Wachstumspotenzial größer ausfällt, sodass eine höhere Rendite erwirtschaftet werden kann. Aber auch die Risiken fallen deutlich höher aus, weil die Firma noch nicht am Markt etabliert ist.

Investmentfonds und ETFs

Eine besonders einfache Möglichkeit einer breiten Diversifikation in Aktien besteht darin, in Investmentfonds oder in ETFs zu investieren. Das liegt daran, dass in einem solchen Fonds viele verschiedene Aktien enthalten sind. Auf diese Weise kannst Du einfach und bereits mit wenig Kapital diversifizieren.

Portfolio-Allokation festlegen

Grundlage für Deine Portfoliozusammenstellung ist neben Deiner Risikotoleranz und Deinen Zielen auch die Aktienauswahl. In diesem Schritt geht es darum, den Anteil festzulegen, den bestimmte Werte in Deinem Portfolio einnehmen sollen. Unbedingt vermeiden solltest Du, dass eine einzelne Aktie einen zu großen Prozentsatz Deines Portfolios einnimmt.

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Dein Portfolio sollte möglichst ausgewogen sein und Werte aus verschiedenen Branchen enthalten, um Risiken zu reduzieren.

Portfolio überwachen

Nachdem Du Dein Portfolio erfolgreich zusammengestellt hast, gilt es, dieses zu überwachen und an sich verändernde Bedingungen anzupassen. Es kann zum Beispiel vorkommen, dass sich eine Aktie so positiv entwickelt, dass sie einen sehr großen Anteil an Deinem Portfolio ausmacht. Um das hierdurch entstehende Klumpenrisiko zu vermeiden, sollte ein Teil der Anteile daher verkauft werden.

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