DocMorris Aktie: Heikle Entwicklungen?

Die Schweizer Online-Apotheke DocMorris verzeichnete am Donnerstag einen dramatischen Kurseinbruch von 28,7 Prozent an der Börse. Obwohl das Unternehmen seine Jahresziele erreichte, lastete die überraschende Ankündigung einer umfangreichen Kapitalerhöhung schwer auf dem Aktienkurs. DocMorris plant, zusätzliche Eigenmittel in Höhe von rund 200 Millionen Franken aufzubringen, vorrangig durch eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht für bestehende Aktionäre. Mit dieser Maßnahme beabsichtigt das Unternehmen, seine Bilanz zu stärken, strategische Ziele umzusetzen und die Rückzahlung einer 2026 fälligen Wandelanleihe über 95 Millionen Franken sicherzustellen. Die Ankündigung erfolgte im Rahmen der Veröffentlichung der Geschäftszahlen, die einen leichten Umsatzanstieg um 4,5 Prozent auf 1,09 Milliarden Franken zeigten. Dieser Anstieg entsprach den bereits im Januar kommunizierten Erwartungen. Allerdings vergrößerte sich gleichzeitig der bereinigte Betriebsverlust (Ebitda) auf 48,6 Millionen Franken, was eine deutliche Verschlechterung gegenüber dem Vorjahreswert von 35 Millionen darstellt.

Wachsende Verluste beunruhigen Anleger

Die Finanzergebnisse von DocMorris spiegeln die anhaltenden Herausforderungen des Unternehmens im Online-Apothekenmarkt wider. Der Reinverlust belief sich auf 97,3 Millionen Franken, was zwar eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahresverlust von knapp 118 Millionen darstellt, aber dennoch besorgniserregend für Investoren bleibt. Marktexperten verweisen insbesondere auf Schwierigkeiten im E-Rezept-Geschäft, das nicht den erhofften Erfolg bringt. Die massive Kursreaktion am Donnerstag erfolgte in einem ansonsten relativ stabilen Marktumfeld. Während der Schweizer Leitindex SMI lediglich 0,3 Prozent auf 12.836 Punkte verlor, standen die DocMorris-Aktien unter extremem Verkaufsdruck. Die europäischen Börsen zeigten sich am selben Tag sogar leicht im Plus, was den isolierten Charakter des DocMorris-Einbruchs unterstreicht. Analysten betonen, dass die geplante Kapitalerhöhung zwar die finanzielle Position des Unternehmens stärken könnte, jedoch zu einer erheblichen Verwässerung für bestehende Aktionäre führen wird, was die negative Kursreaktion erklärt.

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