Vor wenigen Tagen erlebte die Finanzwelt einen weiteren schwarzen Montag. Die Kurse von Aktien und Kryptowährungen rasselten in den Keller und sofort traten die Kritiker von Bitcoin und Co auf den Plan.
Bitcoin sei eben nicht das neue Gold, ein Absturz sei zu erwarten und die Blase werde jetzt endgültig platzen. So lauteten die Blitzanalysen zahlreicher Experten, die bereits eine „Götterdämmerung“ am Horizont ausmachten.
Kryptowährungen waren immer volatil
Dabei übersahen viele von ihnen, dass Bitcoin traditionell volatil ist. Damit nicht genug, haben die letzten Jahre gezeigt, dass sich Kryptowährungen nicht mehr von den bestehenden Finanzmärkten abkoppeln können. Unvorhersehbare Ereignisse, wie Kriegshandlungen oder eine Pandemie, haben auf den Kurs von Bitcoin und den zahlreichen anderen Coins ebenso Einfluss, wie schlechte Quartalszahlen großer Konzerne oder Wirtschaftsdaten.
Steigen die Leitzinsen, bremst dies den Boom bei Kryptowährungen ebenso wie schlechte Arbeitsmarktdaten oder eine hohe Inflation. Am Ende geht es bei Bitcoin und seinen zahlreichen Nachfolgern nur darum, ob sich im Markt genügend Risikokapital befindet oder nicht.
Niedrige Zinsen beflügeln den Markt
Diese wird beispielsweise frei, wenn die Notenbanken zu jener Zinspolitik zurückkehren würden, die massiven Einfluss auf die Weltwirtschaft hatte. Niedrige Zinsen hielten einerseits unzählige Unternehmen am Markt, die sich unter realen Bedingungen nicht halten konnten, und sorgten andererseits dafür, dass sich Investoren nach lukrativen Anlageformen umsehen mussten.
15 Jahre lang erbrachten traditionelle Assets weniger Rendite als gewohnt; das kam den Kryptowährungen zugute.
Antwort auf Finanzkrisen
Bitcoin wurde nicht umsonst als Antwort auf die Verwerfungen an den Finanzmärkten in den Jahren 2007/2008 entwickelt und auf den Markt gebracht. Damals führte das Aushebeln der Marktgesetze durch die US-Politik dazu, dass sich plötzlich Millionen Menschen Immobilienkredite leisten konnten, obwohl dies lediglich durch zukünftig erhoffte Wertsteigerungen abgesichert waren.
Der Zusammenbruch des sogenannten Subprime-Marktes riss Banken weltweit in den Abgrund und hätte beinahe zu einer Kernschmelze im Finanzsystem geführt. Als Auslöser der Krise identifizierte der Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto unter anderem die hemmungslose Absicht, Geld zu „drucken“.
Daher baute er in seine Kryptowährung einen Inflationsschutz ein, der durch die Mengenbegrenzung von Bitcoin zum Tragen kommt. Ist diese erst einmal erreicht, können keine neuen Coins mehr erzeugt werden.
Teil diversifizierter Portfolios
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Angesichts einer nicht enden wollenden Serie von unterschiedlichen Krisen ist es kein Wunder, dass sich viele Investoren nach einer neuen Form von Assets umsahen und Bitcoin für sich entdeckten.
In seiner mittlerweile mehr als 15-jährigen Geschichte hat die Kryptowährungen zahlreiche Krisen hinter sich gebracht; der immer wieder prognostizierte Zusammenbruch blieb bisher aus. Ganz im Gegenteil, Bitcoin arbeitete sich in der Welt der anerkannten Assets vor und hat mittlerweile seinen Platz als Bestandteil eines diversifizierten Portfolios gefunden.
Teil des Mainstreams
Ausschlaggebend dafür waren mehrere Faktoren. Einerseits hat Bitcoin in vielen Bereichen die Adoption geschafft und wird als herkömmliches Zahlungsmittel eingesetzt. Andererseits ist die Kryptowährung in den Finanz-Mainstream vorgedrungen und konnte auch jahrelange Skeptiker von sich überzeugen. Gesetzliche Regulierungen in den wichtigsten westlichen Staaten haben den gesetzlichen Rahmen geschaffen, um Transparenz und Nachvollziehbarkeit zu garantieren.
Ein anschauliches Beispiel für die Durchsetzungskraft von Bitcoin war die Gaming-Branche. Diese gehörte traditionell zu den „Early Adoptern“, wenn es darum geht, neue Zahlungsmethoden in ihr Portfolio zu integrieren. Das war auch bei Bitcoin so, schließlich erkannten die Betreiber schnell, dass zahlreiche Anleger ihre Bitcoins auch nutzen wollten. Immerhin suchen diese im Netz nach Vergleichsseiten, die Bewertungen von Online-Casino-Experten enthalten und Bitcoin als Zahlungsmethode einschätzen.
Diese verstärkte Akzeptanz in der Wirtschaft ist auch den großen Vermögensverwaltern wie BlackRock nicht verborgen geblieben. Sie begannen im Vorjahr auf den Markt zu drängen und reichten bei der amerikanischen Börsenaufsicht zahlreiche Anträge auf Genehmigung von Bitcoin-Spot-ETFs ein. Diese wurden mit Beginn des Jahres 2024 genehmigt und erleichterten den Einstieg in das Investment Bitcoin deutlich. Ein neuerlicher Kursanstieg war die Folge. Diese ETFs bilden den Kurs von Bitcoin in Echtzeit ab, entsprechend groß war der Andrang der Investoren.
Die Politik hat Bitcoin anerkannt
Doch mit dem Erfolg von Kryptowährungen wurde auch die Politik auf das Phänomen aufmerksam. Sie reagierte so, wie sie immer reagiert, wenn sie mit Innovationen konfrontiert ist. Auf die Diskussion rund um ein Verbot folgte eine umfassende gesetzliche Regulierung. Diese ist in Europa unter dem Kürzel MiCA bekannt.
Dahinter verbirgt sich eine Verordnung der EU, die Sicherheit und Transparenz im Krypto-Sektor sicherstellen sollen. Damit anerkennt die Politik auf Umwegen an, dass Bitcoin gekommen ist, um zu bleiben. Damit nicht genug hat der Besitz, Verkauf und Handel längst auch in die lokalen Steuergesetzgebungen Einzug gehalten. All diese rechtlichen Maßnahmen sind ein weiterer Schritt hin zur Normalität.
Die Notenbank steht vor einer kräftigen Zinssenkung
Dieser zeigt sich auch in den aktuellen Entwicklungen an den Börsen. Der Kurs von Bitcoin rasselte ebenso in den Keller, wie jene zahlreicher Aktien und Indizes. Doch zur großen Überraschung der Kritiker handelte es sich dabei lediglich um ein reinigendes Gewitter. Der neuerliche Kursanstieg begann fast unmittelbar danach. Mittlerweile hat Bitcoin einen großen Teil seiner Verluste wieder wettgemacht, denn wie so oft erwiesen sich die Befürchtungen an den Börsen als übertrieben.
Immerhin hat der Crash dazu geführt, dass die amerikanische Notenbank Fed erkannt hat, dass sie ihre Hochzinspolitik nicht sehr viel länger aufrechterhalten kann. Schon bisher waren Experten davon ausgegangen, dass die Fed die Zinsen in ihrer nächsten Sitzung im September dieses Jahres senken wird, doch mittlerweile geht man davon aus, dass der Zinsschritt höher ausfallen wird als gedacht.
Stand bisher eine Senkung der Leitzinsen von 0,25 Prozent im Raum, so könnten es angesichts des Crashs sogar 0,50 Prozent werden und damit eine Entwicklung einläuten, die in Zukunft wieder mehr Risikokapital auf die Kryptomärkte bringt. Das könnte den Kurs von Bitcoin neuerlich beflügeln.
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