Online Casinos gehören zu den Early Adopters der ersten Stunde von Kryptowährungen. Der Grund dafür leuchtet ein – in vielen Ländern haben sich Online-Casinos lange in einer rechtlichen Grauzone bewegt. Dementsprechend schwierig war es für Anbieter, Kunden, vor allem solchen aus dem Ausland, eine sichere Zahlungsmethode zu bieten.

Genau für solche Fälle sind Kryptowährungen die offensichtliche Wahl: Sie sind dezentral. Das bedeutet, dass es neben Sender und Empfänger keine Drittpartei gibt, die in den Transaktionsprozess eingreifen kann – auch keine Regulierungsbehörde. Dennoch sind Kryptowährungen eines der sichersten Zahlungsmittel. Das garantiert die Struktur und Funktionsweise von Blockchains.

Mittlerweile haben viele Länder ihre Glücksspielregulierungen auf den neuesten Stand gebracht. Online Casinos wurde 2019 auch in der Schweiz ein Weg in die Legalität eröffnet, wenn auch unter gewissen Einschränkungen. Eine dieser Einschränkungen ist – wie nicht anders zu erwarten – die Verwendung von Kryptowährungen als Zahlungsmittel im Online-Casino. Denn durch die Verwendung von Kryptowährungen entziehen sich Anbieter zum Teil der Reichweite von Regulierungsbehörden, weshalb lizenzierte Schweizer Online-Casinos keine Kryptowährungen als Zahlungsmittel akzeptieren dürfen.

Wie schneidet also die Schweizer Casino-Lizenz im Vergleich mit den weltweit renommiertesten Glücksspielbehörden in puncto Kryptowährungen ab?

Curacao – semiprivate Lizenzierung für maximale Marktfreiheit

Die Regierung von Curacao bietet das mit Abstand liberalste Lizenzierungssystem. Denn im Gegensatz zu anderen Ländern werden Lizenzen an Casinos nicht von staatlichen Behörden vergeben, sondern von privaten Unternehmen. Genauer gesagt gibt es vier Unternehmen aus Curacao, die eine solche Lizenz ausstellen können:

• Curaçao Interactive Licensing N.V.
• Cyberluck Curaçao N.V.
• Antillephone N.V.
• Gaming Curaçao N.V.

Ihrer Kompetenz zur Vergabe von Lizenzen erhalten diese Unternehmen natürlich dennoch von der Regierung. Zu diesem Zweck hat das Justizministerium von Curacao sogenannte „Masterlizenzen“ an diese Unternehmen vergeben. Wer eine solche Lizenz hält, ist berechtigt, Sublizenzen im Namen der Regierung an andere Anbieter auszustellen. Bei der Festlegung der Kriterien für eine solche Sublizenz haben die ausstellenden Unternehmen weitgehend freie Hand.

Durch dieses System ist die Lizenzvergabe auch denkbar liberal. Dies gilt natürlich auch für Kryptowährungen: Die überwiegende Mehrheit aller Kryptocasinos hält nämlich eine Lizenz von Antillephone N.V., die das Glücksspiel mit Kryptowährungen als eines ihrer Spezialgebiete versteht.

UK – großer Glücksspielmarkt mit Blick auf die Zukunft

Aufgrund ihrer strengen Vorschriften ist eine Lizenz der britischen UK Gambling Commission (UKGC) unter Spielern sehr gefragt. Denn die Vorlagen, die Anbieter für den Erhalt einer UKGC-Lizenz erfüllen müssen, gehören mit zu den strengsten der Welt.

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Gleichzeitig ist Großbritannien für seine relativ lockeren Regulierungen im Finanzbereich bekannt. Dies gilt auch für Kryptowährungen. Entsprechend kam es bei der UKGC überhaupt erst gar nicht zur Frage, ob Kryptocasinos denn nun legal sind, oder nicht.

Kryptocasinos werden im Vereinigten Königreich genauso behandelt wie jedes andere Casino auch: Sie sind legal, solange sie eine gültige UKGC-Lizenz vorweisen können. Dies hat nicht nur für neue Kryptocasinos Vorteile. Auch bereits lizenzierte Online-Casino Anbieter haben mit einer UKGC-Lizenz die Flexibilität, Kryptowährungen jederzeit nach Belieben als Zahlungsmittel auf ihrer Plattform einzuführen.

Malta – weltweit beliebteste Glücksspiellizenz

Malta ist eine Steueroase, die mittlerweile 12 % ihres BIP aus dem Glücksspielsektor bezieht – ein Paradies für Casino-Anbieter aller Art. Dementsprechend hat die Malta Gaming Authority (MGA), Maltas offizielle Glücksspielbehörde, bereits seit dem Jahr 2001 umfassende Richtlinien zur Lizenzierung von Online-Glücksspielanbietern. Auf diesem Gebiet verfügt die MGA über mehr Erfahrung als jede andere Glücksspielbehörde der Welt.

Eine MGA-Lizenz ist daher bei Anbietern heiß begehrt. Sie gewährt Casinos zahlreiche Freiheiten beim Betrieb ihres Angebots. Im Gegensatz zum Lizenzierungssystem von Curacao sind jedoch die Voraussetzungen zum Spielerschutz etwas strenger. Nicht zuletzt deswegen hat die MGA auch erst vor Kurzem begonnen, Kryptocasinos in den Markt zu integrieren.

Mittlerweile halten aber bereits die ersten Kryptocasino-Anbieter eine Lizenz der MGA. In Zukunft stehen die Chancen gut, dass Kryptocasinos Lizenzen aus Malta gegenüber solchen aus Curacao bevorzugen. Denn erstere haben eine deutlich solidere Reputation in Bezug auf Spielerschutz und Sicherheitsanforderungen.

Schweiz – (noch) keine Chance für Kryptocasinos

Schlusslicht im Vergleich der kryptofreundlichsten Glücksspielbehörden bildet die Schweizer Eidgenössische Spielbankenkommission (ESKB). Denn bei dieser sind Kryptowährungen als Zahlungsmittel grundsätzlich nicht zulässig. Tatsächlich geht die Behörde bei der Restriktion der Zahlungsmittel sogar noch einen Schritt weiter und erlaubt bei Auszahlungen ausschließlich Banküberweisungen.

Auf den ersten Blick mag dies verwundern – schließlich ist die Schweiz eines der führenden europäischen Länder im Bereich der Blockchain-Technologie. Über 1135 Blockchain-Unternehmen sitzen mittlerweile in der Schweiz, was dem Land auch den Namen „Crypto Valley“ eingebracht hat.

Der Grund, warum ausgerechnet die Schweizer Glücksspielbranche (bisher) noch nicht an dieser Entwicklung teilnimmt, liegt in den strengen Anti-Geldwäschegesetzen der Schweiz. Diese sind Teil des traditionellen und international renommierten Schweizer Bankensektors. Und Glücksspiel zählt nun mal zu den Bereichen, die besonders anfällig für Geldwäscherei sind. Da Kryptowährungen aufgrund der schweren Regulierbarkeit mittlerweile zu den häufigsten Zahlungsmitteln für illegale Tätigkeiten gehören, macht diese Einschränkung aus Sicht des Schweizer Staates also Sinn.

Deswegen haben Kryptocasinos in der Schweiz zum aktuellen Zeitpunkt die schlechtesten Karten. Aufgrund des starken Wachstums des Blockchain-Sektors und der regulatorischen Fortschritte in der Glücksspielbranche gibt es jedoch berechtigte Hoffnungen, dass sich dies in absehbarer Zukunft ändert.

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