Boeing Aktie: Zwischen Handelskonflikt und Hoffnungsschimmer

China stoppt Boeing-Lieferungen, doch Interesse aus dem Mittleren Osten gibt Hoffnung. Wie der Flugzeugbauer die Krise meistert.

Kurz zusammengefasst:
  • China verhängt Stopp für Boeing-Lieferungen
  • Nachfrage aus Saudi-Arabien und Indien
  • Produktionsziele teilweise erreicht
  • Strategische Fokussierung auf Kernmodelle

Lieferstopp trifft Flugzeugbauer hart

Boeing steckt mitten im perfekten Sturm: Während der US-Flugzeugbauer gerade beginnt, sich von Produktionsproblemen und Qualitätsmängeln zu erholen, trifft ihn nun der eskalierende Handelskonflikt zwischen den USA und China mit voller Wucht. Die Folgen sind bereits spürbar – chinesische Airlines verweigern die Abnahme neuer Boeing-Jets. Doch gibt es auch Licht am Ende des Tunnel?

Machtpoker mit China eskaliert

Die Lage ist ernst: Als Reaktion auf neue US-Zölle von bis zu 145% auf chinesische Waren hat Peking Strafzölle von bis zu 125% auf US-Importe verhängt – darunter auch Flugzeuge. Die Konsequenz: China hat seinen Airlines im April 2025 offiziell untersagt, neue Boeing-Flugzeuge oder Ersatzteile zu übernehmen. Betroffen sind rund 50 Maschinen, die eigentlich für chinesische Kunden bestimmt waren.

Boeing-CEO Kelly Ortberg zeigt sich zwar kooperativ, aber auch entschlossen: "Wir werden nicht ewig warten", lässt er verlauten. Schon jetzt holt das Unternehmen erste 737 MAX zurück in die USA, die eigentlich nach China geliefert werden sollten. Die Botschaft ist klar: Boeing ist bereit, die Jets anderweitig zu vermarkten.

Überraschende Nachfrage aus dem Mittleren Osten

Doch wer könnte die plötzlich verfügbaren Flugzeuge übernehmen? Die Antwort kommt überraschend: Riyadh Air, die neue Fluglinie aus Saudi-Arabien, hat bereits Interesse signalisiert – und zwar an allen verfügbaren Maschinen. "Wir nehmen sie alle gerne", so der CEO der staatlich unterstützten Airline. Auch Air India verhandelt angeblich über die Übernahme von etwa zehn 737 MAX.

Diese Entwicklung zeigt: Der globale Markt für Flugzeuge bleibt angespannt, die Nachfrage hoch. Für Boeing könnte sich die Krise mit China daher als Glücksfall erweisen – vorausgesetzt, die Umverteilung der Bestellungen gelingt reibungslos.

Produktion kommt langsam in Fahrt

Trotz der politischen Wirren gibt es auch positive Signale: Die Ratingagentur S&P hat Boeing jüngst von ihrer "CreditWatch Negative"-Liste genommen. Grund sind Fortschritte bei der Produktion und ein geringerer Cash-Burn als erwartet. Besonders die 737 MAX-Produktion soll bis Jahresende auf 38 Maschinen pro Monat hochgefahren werden – sofern die Aufsichtsbehörden grünes Licht geben.

Allerdings warnt S&P auch vor zu viel Optimismus: Die negative Outlook-Bewertung bleibt bestehen, da die Erholung von Produktion und Auslieferungen langsamer verlaufen könnte als erhofft.

Strategische Neuausrichtung

Boeing setzt derweil klare Prioritäten: Das gemeinsam mit NASA entwickelte X-66 Sustainable Flight Demonstrator-Projekt wird vorerst auf Eis gelegt. Die Ingenieure werden stattdessen auf die 777X- und 737 MAX-Programme umgeschichtet – ein klares Signal, dass sich der Konzern zunächst auf seine Kernkompetenzen und bestehenden Verpflichtungen konzentrieren will.

Gleichzeitig arbeitet Boeing weiter an einem umfassenden Maßnahmenplan zur Behebung von Qualitätsmängeln, den die US-Luftfahrtbehörde FAA nach umfangreichen Audits eingefordert hat. Die Aufsichtsbehörden behalten den Flugzeugbauer weiter genau im Blick.

Die Aktie zeigt sich unterdessen widerstandsfähig und notiert mit rund 160 Euro leicht im Plus – immerhin ein Hoffnungsschimmer in turbulenten Zeiten. Doch ob Boeing den Sturm unbeschadet übersteht, hängt nun maßgeblich davon ab, wie schnell alternative Abnehmer für die China-Jets gefunden werden und ob die Produktionsziele tatsächlich erreicht werden können.

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