Kurz zusammengefasst:
  • Analyst erwartet 30% Kursrückgang
  • NASA bevorzugt SpaceX statt Starliner
  • Ryanair reduziert Passagierprognosen
  • 777X-Produktion weiter verzögert

Boeing steht aktuell vor einer Reihe von erheblichen Schwierigkeiten, die sich auf die Finanzlage und Marktposition des Unternehmens auswirken. Mit einem aktuellen Kurs von 148,12 Euro verzeichnete die Aktie in den letzten 30 Tagen einen deutlichen Rückgang um 15,72 Prozent und liegt damit auch 17,36 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 179,24 Euro.

Wells Fargo-Analyst Matthew Akers hat seine „Verkaufen“-Empfehlung für Boeing bekräftigt und prognostiziert einen potenziellen Kursrückgang von etwa 30 Prozent mit einem Kursziel von 113 Dollar je Aktie. Akers‘ Hauptbedenken betreffen den freien Cashflow von Boeing, den er für 2027 auf 7 bis 8 Milliarden Dollar schätzt – deutlich unter der Konsensschätzung von 9,4 Milliarden Dollar. Bemerkenswert ist, dass Boeing seit 2018 keinen Jahresgewinn mehr verzeichnet hat und in diesem Zeitraum 36 Milliarden Dollar mehr ausgegeben als eingenommen hat. Obwohl 2022 und 2023 ein positiver freier Cashflow verzeichnet wurde, wird für 2025 kein positiver Cashflow erwartet. Die Prognosen liegen bei 5,5 Milliarden Dollar für 2026 und 9,4 Milliarden Dollar für 2027.

Rückschläge in Raumfahrt und Luftverkehr

Die Raumfahrtabteilung von Boeing verzeichnete signifikante Rückschläge. NASA entschied sich gegen die Nutzung von Boeings CST-100 Starliner für die Rückkehr der Astronauten Suni Williams und Butch Wilmore von der Internationalen Raumstation aufgrund von Problemen mit den Triebwerken und Heliumlecks. Stattdessen werden die Astronauten mit SpaceX‘ Dragon-Kapsel zurückkehren. Diese Entscheidung unterstreicht die anhaltenden Bedenken bezüglich Boeings Raumfahrtfähigkeiten.

US-Verkehrsminister Sean Duffy erklärte zudem, Boeing habe „das Vertrauen der amerikanischen Bevölkerung verloren“, nach einer Reihe von Vorfällen, darunter ein Notfall während eines Fluges im Januar 2024 sowie zwei tödliche Unfälle in den Jahren 2018 und 2019. Er betonte die Notwendigkeit einer strengeren Überwachung der Unternehmensaktivitäten.

Auch bei der Flugzeugauslieferung gibt es erhebliche Probleme. Ryanair, eine große europäische Fluggesellschaft, warnte, im nächsten Sommer weniger Passagiere befördern zu können, da sich die Auslieferung von Boeings 737-Flugzeugen verzögert. Die Airline hatte zwischen März und Juni 2025 mit dem Erhalt von 30 neuen Flugzeugen gerechnet, um ihre Wachstumsziele zu unterstützen, erwartet nun jedoch deutlich weniger Auslieferungen, was sich potenziell auf ihre Expansionspläne auswirken könnte.

Strategische und operative Herausforderungen

In einem Schritt zur Stärkung internationaler Beziehungen nimmt Boeing neben anderen großen US-Unternehmen wie Apple und GE an einer bedeutenden Wirtschaftsmission nach Vietnam teil. Diese Mission spiegelt das Vertrauen in Vietnams wachsende Wirtschaft wider und zielt darauf ab, Handelsanliegen mit vietnamesischen Offiziellen, einschließlich Premierminister Pham Minh Chinh, zu besprechen.

Gleichzeitig stellen die Arbeitsbeziehungen eine weitere Herausforderung für Boeing dar. Das Unternehmen hat Personalkürzungen vorgenommen, die verschiedene Bereiche betreffen, darunter Fertigung und Luftfahrt. Diese Entlassungen sind Teil breiterer Branchentrends, die durch technologische Veränderungen und wirtschaftlichen Druck beeinflusst werden.

Die Entwicklung von Boeings 777X-Flugzeug ist mit mehreren Verzögerungen konfrontiert. Probleme wie strukturelle Bedenken und Produktionsherausforderungen haben die erwartete erste Auslieferung auf 2026 verschoben – ein signifikanter Rückschlag gegenüber früheren Prognosen. Diese Verzögerungen haben Fragen bezüglich Boeings Fähigkeit aufgeworfen, Branchenanforderungen und Zeitpläne zu erfüllen.

Trotz der aktuellen Schwierigkeiten zeigt die Boeing-Aktie im Wochenvergleich ein Plus von 9,18 Prozent und liegt mit 12,79 Prozent deutlich über ihrem 52-Wochen-Tief von 131,32 Euro, was auf eine gewisse Volatilität und möglicherweise kurzfristige Erholungstendenzen hindeutet.

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