Der angeschlagene Agrarhandelskonzern BayWa AG erhält ab dem 1. März 2025 eine komplett neue Führungsspitze, um die dringend notwendige Sanierung voranzutreiben. Der Aufsichtsrat des Unternehmens hat gestern Dr. Frank Hiller (58) zum neuen Vorstandsvorsitzenden und Prof. Dr. Matthias J. Rapp (57) zum neuen Finanzvorstand ernannt. Beide Manager bringen umfangreiche Erfahrung aus der Industrie mit. Hiller, ein gelernter Ingenieur, hatte in den vergangenen Jahren bereits Spitzenpositionen bei verschiedenen Industrieunternehmen inne und folgt auf Marcus Pöllinger, der bereits Ende Oktober 2024 ausgeschieden war. Rapp, der unter anderem für den Autozulieferer Webasto tätig war, übernimmt das Finanzressort von Andreas Helber, der noch bis Ende März 2025 für den Jahresabschluss 2024 verantwortlich bleibt. Der neue Konzernchef Hiller kündigte an, alles daranzusetzen, „das Unternehmen wieder zur gewohnten Stabilität und Verbindlichkeit zu führen.“ Die Bestellungen erfolgten jeweils für einen Zeitraum von drei Jahren – genau jene Zeitspanne, in der die Sanierung des Konzerns weitgehend abgeschlossen sein soll.

Herausfordernde Sanierungsaufgabe bis 2028

Die finanziellen Herausforderungen für die neue Führung sind erheblich: Der aus der Genossenschaftsbewegung hervorgegangene Konzern, der als größter deutscher Agrarhändler gilt und auch in den Bereichen erneuerbare Energien und Bau tätig ist, hatte sich mit einer kreditfinanzierten Expansionsstrategie im Ausland übernommen. In den ersten neun Monaten 2024 verzeichnete die BayWa AG einen Nettoverlust von fast 641 Millionen Euro. Der bereits vorliegende Sanierungsplan sieht vor, dass sich das Unternehmen bis Ende 2028 finanziell erholen soll. Ein wesentlicher Bestandteil der Strategie ist der Verkauf von großen Unternehmensbeteiligungen, die im vergangenen Jahrzehnt erworben wurden. Zudem sollen von den 8.000 Vollzeitstellen der Muttergesellschaft BayWa AG etwa 1.300 Arbeitsplätze abgebaut werden, was einem Anteil von rund 16 Prozent der Vollzeitstellen in Deutschland entspricht. Der designierte Finanzvorstand Rapp zeigte sich trotz der Herausforderungen zuversichtlich: „Es wird nicht einfach sein, aber mit Entschlossenheit, Transparenz und Zusammenarbeit werden wir diese Transformation erfolgreich meistern.“

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