BASF Aktie: Strategie-Wende trifft auf Tarif-Druck

BASF setzt Milliardenprojekt in Indonesien aus, während Tarifverhandlungen die Personalkosten in die Höhe treiben könnten. Wie reagiert die Aktie?

Kurz zusammengefasst:
  • Strategische Neuausrichtung bei Rohstoffversorgung
  • Tarifforderungen belasten zukünftige Kosten
  • Aktienkurs nähert sich kritischer Marke
  • Flexible Reaktion auf Marktveränderungen

Strategische Kehrtwende bei BASF: Überraschend legt der Chemiekonzern ein milliardenschweres Nickel-Projekt in Indonesien auf Eis. Doch während sich die Versorgungslage bei wichtigen Rohstoffen entspannt, braut sich an anderer Front Ungemach zusammen. Steht der Konzern vor einer teuren Tarifrunde?

Überraschender Rückzug: Warum BASF in Indonesien die Reißleine zieht

Die Pläne waren ambitioniert: Gemeinsam mit dem Partner Eramet prüfte BASF seit 2020 den Bau eines hochmodernen Nickel-Kobalt-Raffineriekomplexes in Weda Bay, Indonesien. Nun das Aus für die potenzielle Milliardeninvestition. BASF wird das Vorhaben nicht weiterverfolgen und stellt alle Evaluierungs- und Verhandlungsaktivitäten ein.

Doch was steckt hinter dieser Entscheidung? Laut BASF haben sich die Bedingungen am globalen Nickelmarkt seit Projektbeginn fundamental gewandelt. Vor allem die Verfügbarkeit von Nickel in Batteriequalität – entscheidend für das Zukunftsfeld Elektromobilität – habe sich deutlich verbessert. Eine eigene Großinvestition dieser Art sei daher aktuell nicht mehr nötig, um die Versorgung der eigenen Batteriematerial-Produktion sicherzustellen. Dieser Schritt unterstreicht die Flexibilität des Konzerns, auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren.

Tarifrunde sorgt für Spannung: Drohen höhere Kosten?

Während BASF bei der Rohstoffstrategie neue Wege geht, wächst der Druck im Inland. Vor der entscheidenden dritten Verhandlungsrunde für die Chemie- und Pharmaindustrie Ende Juni machen die Arbeitnehmer mobil. Rund 4.000 Beschäftigte demonstrierten kürzlich am Hauptsitz Ludwigshafen im Rahmen von Aktionstagen der Gewerkschaft IG BCE.

Die Forderungen haben es in sich und könnten die Personalkosten spürbar beeinflussen:

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  • Lohnerhöhung: Die IG BCE fordert 7 Prozent mehr Lohn für die rund 585.000 Branchenbeschäftigten.
  • Begründung: Ausgleich für Kaufkraftverluste durch Inflation und die Erwartung einer anziehenden Chemie-Konjunktur.
  • Zusatzforderung: Erstmals sollen Regelungen vereinbart werden, die Gewerkschaftsmitglieder besserstellen (z.B. mehr Freizeit oder Geld).

Wie wird das Management auf diese Forderungen reagieren? Das Ergebnis der Verhandlungen dürfte für Anleger von großem Interesse sein.

Aktie an wichtiger Marke

Die Aktie selbst sucht derweil nach Orientierung. Mit einem Schlusskurs von 45,20 € am Freitag bewegte sich das Papier zuletzt wieder etwas fester, nachdem es im Monatsverlauf unter Druck geraten war. Der Kurs notiert damit allerdings nur knapp unter seinem 200-Tage-Durchschnitt (45,25 €) – eine technisch oft beachtete Marke, die eine Richtungsentscheidung andeuten könnte.

BASF navigiert also zwischen strategischen Anpassungen an globale Marktveränderungen und potenziell kostspieligen internen Auseinandersetzungen. Die kommenden Wochen dürften zeigen, wie der Chemie-Riese diesen Spagat meistert und ob die Aktie nachhaltig Tritt fassen kann.

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