Die Aktie von AppLovin verzeichnete am vergangenen Freitag einen dramatischen Einbruch von 16,07% auf 199,46 Euro. Seit Jahresbeginn hat das Papier bereits rund 40% an Wert verloren und liegt damit mehr als 60% unter seinem 52-Wochen-Hoch von 506,60 Euro, das erst im Februar erreicht wurde. Der Mobile-Advertising-Technologieanbieter steht derzeit im Zentrum eines Sturms an den Finanzmärkten, nachdem ein vernichtender Bericht des bekannten Leerverkäufers Muddy Waters Research veröffentlicht wurde und gleichzeitig Gerüchte über eine mögliche Übernahme der nicht-chinesischen TikTok-Vermögenswerte aufkamen.
Am 27. März fielen die AppLovin-Aktien in einer einzigen Handelssitzung um etwa 65 Euro, was einen der bedeutendsten Tagesverluste in der Unternehmensgeschichte darstellt. Der Muddy Waters-Bericht mit dem Titel „AppLovin: Deep Data Analysis Shows APP is Just Another Scammy AdTech Company“ enthielt mehrere schwerwiegende Anschuldigungen. Demnach seien die E-Commerce-Umsätze des Unternehmens nur zu 25-35% inkrementell, im Gegensatz zu den Behauptungen des CEOs von etwa 100% Inkrementalität. Zudem wirft der Bericht dem Unternehmen systematische Verstöße gegen die Plattformnutzungsbedingungen durch die Erstellung von Persistent Identity Graphs (PIGs) vor und warnt vor dem Risiko einer möglichen „Deplattformierung“ aufgrund angeblicher Verstöße gegen Datenschutzbestimmungen.
Sammelklage und TikTok-Übernahmegerüchte verschärfen die Situation
Die Angriffe der Leerverkäufer fallen zeitlich mit einer anhängigen Wertpapier-Sammelklage (Quiero v. AppLovin Corporation) zusammen, die Investoren vertritt, die zwischen Mai 2023 und Februar 2025 AppLovin-Wertpapiere erworben haben. Die Klage wirft dem Unternehmen vor, falsche und irreführende Aussagen gemacht und wichtige Details über seine Werbeplattform verschwiegen zu haben. Die Frist für den Hauptkläger ist der 5. Mai 2025, was darauf hindeutet, dass diese rechtliche Belastung voraussichtlich kurzfristig bestehen bleiben wird.
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Inmitten dieser Herausforderungen hat AppLovin bestätigt, ein vorläufiges Angebot zur Übernahme von TikTok-Vermögenswerten außerhalb Chinas abgegeben zu haben und steht damit in Konkurrenz zu Amazon und einem Konsortium unter der Leitung des OnlyFans-Gründers Tim Stokely. Das Angebot wurde vor der von US-Regulierungsbehörden gesetzten Frist am 5. April eingereicht. AppLovin-CEO Adam Foroughi dementierte Berichte über eine Beteiligung des Casinomagnaten Steve Wynn und betonte den vorläufigen Charakter des Angebots, ohne Garantie für einen Abschluss.
Trotz der aktuellen Turbulenzen zeigten die jüngsten Quartalsergebnisse von AppLovin eine starke Performance mit einem Gewinn pro Aktie von 1,73 Dollar, der die Prognosen deutlich übertraf, und einem Umsatz von 1,37 Milliarden Dollar, der die Erwartungen um 110 Millionen Dollar überstieg. Der Jahresumsatz wuchs um 43% auf 4,7 Milliarden Dollar. Technische Indikatoren wie der RSI-Wert von 35,1 deuten darauf hin, dass die Aktie im überverkauften Bereich notiert, was entweder eine Kaufgelegenheit darstellen oder auf weitere Abwärtsrisiken hindeuten könnte.
Die kommenden Wochen werden für AppLovin entscheidend sein, da das Unternehmen vor mehreren kritischen Herausforderungen steht: Es muss das Vertrauen der Investoren nach den Angriffen der Leerverkäufer wiederherstellen, die laufenden Rechtsstreitigkeiten bewältigen, mit der möglichen regulatorischen Überprüfung seiner Werbepraktiken umgehen und potenzielle Integrationsrisiken im Falle einer TikTok-Übernahme bewältigen.
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