Die Alibaba-Aktie verzeichnete am Freitag einen deutlichen Rückgang von 9,20 Prozent und schloss bei 106,60 Euro. Dieser Einbruch setzt einen negativen Trend fort, der sich bereits über die letzten Wochen abzeichnete – innerhalb des letzten Monats summiert sich der Wertverlust auf beträchtliche 18,50 Prozent.
Der chinesische E-Commerce-Riese geriet unter Druck, nachdem das Unternehmen überraschende Verzögerungen bei seinem Cloud-Expansionsplan bekanntgab. Die ursprünglich für das zweite Quartal 2025 geplante Erweiterung der Cloud-Infrastruktur in Südostasien wird nun voraussichtlich erst Anfang 2026 realisiert. Als Hauptgründe nannte Alibaba Lieferkettenprobleme und regulatorische Hürden in mehreren Schlüsselmärkten.
Die Verzögerung trifft das Unternehmen zu einem heiklen Zeitpunkt, da die Cloud-Sparte als wichtiger Wachstumsmotor gilt. Analysten hatten für diesen Geschäftsbereich einen Umsatzanstieg von 22 Prozent für das laufende Geschäftsjahr prognostiziert. Diese Schätzungen dürften nun nach unten korrigiert werden.
Marktanteilskampf verschärft sich
Alibabas Rückschlag erfolgt in einer Phase intensivierten Wettbewerbs im asiatischen Cloud-Markt. Insbesondere der heimische Konkurrent Tencent hat seine Investitionen in diesem Bereich signifikant erhöht und konnte zuletzt Marktanteile gewinnen. Gleichzeitig drängen internationale Anbieter wie AWS und Microsoft Azure verstärkt in die Region und setzen damit zusätzlich die Gewinnmargen unter Druck.
Die Cloudsparte von Alibaba kämpft bereits mit einer Verlangsamung des Wachstums, nachdem im letzten Quartal nur ein Umsatzplus von 8 Prozent erzielt wurde – deutlich unter den Erwartungen der Analysten. Die neuesten Entwicklungen verstärken die Besorgnis der Investoren über die mittelfristigen Wachstumsaussichten in diesem strategisch wichtigen Segment.
Trotz der aktuellen Kursturbulenzen bleibt die Jahresbilanz der Alibaba-Aktie mit einem Plus von 28,74 Prozent seit Jahresbeginn positiv. Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung im 12-Monats-Vergleich, wo die Aktie einen Zuwachs von 60,54 Prozent verzeichnet. Technische Indikatoren deuten jedoch auf eine mögliche Überhitzung hin – der RSI-Wert von 15,2 signalisiert aktuell eine stark überverkaufte Situation.
Regionale Expansion und neue Geschäftsfelder
Parallel zur Cloud-Verzögerung kündigte Alibaba an, seine E-Commerce-Expansion in aufstrebenden Märkten zu beschleunigen. Das Unternehmen plant, innerhalb der nächsten 18 Monate mehr als 3 Milliarden Euro in logistische Infrastruktur in Südostasien und Lateinamerika zu investieren. Diese Diversifikationsstrategie soll die Abhängigkeit vom chinesischen Heimatmarkt reduzieren, wo das Wachstum durch zunehmende Konkurrenz und regulatorischen Druck begrenzt wird.
Besondere Aufmerksamkeit richtet Alibaba auf das Segment der künstlichen Intelligenz. Nach erheblichen Investitionen in die KI-Forschung plant das Unternehmen, noch in diesem Jahr ein umfassendes KI-gestütztes Analysetool für Händler auf seinen Plattformen einzuführen. Diese Initiative zielt darauf ab, die Bindung der Händler an das Ökosystem zu stärken und gleichzeitig neue Einnahmequellen zu erschließen.
Die Marktreaktion auf die verzögerte Cloud-Expansion unterstreicht die hohen Erwartungen der Investoren an diesen Geschäftsbereich. Ob die verstärkten Investitionen in E-Commerce-Infrastruktur und KI-Technologien ausreichen werden, um das Vertrauen der Anleger wiederherzustellen, bleibt abzuwarten. Mit einer Volatilität von über 51 Prozent auf annualisierter 30-Tage-Basis dürfte die Aktie in den kommenden Wochen weiterhin starken Schwankungen unterliegen.
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