London (www.fondscheck.de) – Scott Klimo, CIO von Saturna Capital, einem Partner der White-Label-ETF-Plattform HANetf, erwartet nach Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus Risiken für multinationale Unternehmen durch Handelsbarrieren und Währungsabwertungen, während einige fiskalische Impulse und Steuersenkungen ausgewählte Sektoren begünstigen könnten, so die Experten von HANetf Ltd.

im Kommentar zum Saturna AlKawthar Global Focused Equity UCITS ETF (ISIN IE00BMYMHS24 / WKN A2P5A6 ).

Im Folgenden könne gelesen werden, welche Faktoren die Entwicklung globaler Aktien im Jahr 2025 beeinflussen würden und warum ein klarer mikroökonomischer Fokus für erfolgreiche Anlagestrategien entscheidend sei.

Während die aktuelle Dynamik der US-Wirtschaft Anleger noch optimistisch stimme, werfe Trumps Rückkehr viele Fragen auf und verspreche turbulente Zeiten für die globalen Aktienmärkte. Was werde erwartet?

Zölle und Handelspolitik: Trump dürfe seine Vorliebe für Zölle weiterverfolgen und diese erneut als wirtschaftspolitisches Werkzeug einsetzen. Länder wie China, Deutschland, Mexiko, Japan und Kanada stünden dabei besonders im Fokus, da sie die größten Handelsüberschüsse mit den USA hätten. Gleichzeitig drohten unvorhergesehene Auswirkungen auf US-Unternehmen, die auf globale Lieferketten angewiesen seien, sei es bei den KI-Chips von Nvidia (Taiwan), den iPhones von Apple (China) oder den Ford Fusions (Mexiko).

Außerdem lehre die Geschichte, dass Länder, die mit Zöllen konfrontiert seien, in der Regel eine Währungsschwäche erleben würden: Bereits nach Trumps Zollpolitik im Jahr 2018 habe der chinesische Yuan gegenüber dem US-Dollar um 15 Prozent abgewertet. Es werde erwartet, dass gezielte Zölle kurzfristig Handelsströme stören würden und erneut Währungsabwertungen auslösen könnten.

Steuerreformen: Eine mögliche Senkung des Körperschaftssteuersatzes von derzeit 21 Prozent auf 15 Prozent und verlängerte Steuererleichterungen könnten kurzfristig die Wirtschaft befeuern. Gleichzeitig könnten steigende Haushaltsdefizite und eine unsichere Mehrheitslage im Repräsentantenhaus die politischen Spielräume stark einschränken. Ein Hinweis darauf werde zu Beginn von Trumps Amtszeit kommen, da die Vereinbarung von 2023 zur Aussetzung der Schuldenobergrenze am 1. Januar 2025 auslaufe. Die Verhandlungen dazu könnten zu einer politischen Blockade und erhöhten Risiken führen.

Es werde mit steigenden Defiziten gerechnet, die zusammen mit den potenziellen inflationären Auswirkungen von Zöllen und der massenhaften Abschiebung von Einwanderern ohne Papiere zu höheren Zinsen und einer möglichen Rückkehr der Bond Vigilantes führen könnten.

Makroökonomische Risiken: Die US-Wirtschaft zeige aktuell eine beeindruckende Wachstumsdynamik: Das BIP sei im dritten Quartal 2024 um 2,8 Prozent gestiegen, und auch für das vierte Quartal werde eine ähnliche Entwicklung (2,7 Prozent) erwartet. Die Dynamik dürfte zumindest in der ersten Jahreshälfte 2025 anhalten. Alles, was über die erste Hälfte des Jahres 2025 hinausgehe, werde angesichts der großen Unsicherheit bezüglich der Wahlversprechen und politischen Entscheidungen immer schwieriger vorherzusagen sein.

Politische Maßnahmen wie steigende Zölle, sinkende Steuersätze und erhöhte Abschiebungen von Arbeitskräften würden mittelfristig jedoch zu einer Rückkehr der Inflation, aber auch zu höheren Zinssätzen führen. Anleger müssten sich auf volatile Märkte einstellen.

Auch wenn diese makroökonomischen Entwicklungen wichtig seien, stütze sich Solactive bei seinen Anlageentscheidungen auf mikroökonomische Entwicklungen, die langfristige Chancen eröffnen würden – etwa durch die potenziellen Produktivitätseffekte der künstlichen Intelligenz, den Anstieg der Stromnachfrage oder den Ausbau der Infrastruktur. Gerade in einem so undurchsichtigen Umfeld sei es entscheidend, flexibel auf die Umsetzung politischer Maßnahmen vorbereitet zu sein und Chancen dort zu identifizieren, wo sie konkret entstünden. (09.12.2024/fc/a/e)